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Landeshauptstadt: Betriebsrat: Klinikum soll scheibchenweise verkauft werden Betriebsversammlung mit Jakobs konnte Zweifel nicht ausräumen

Innenstadt. Das städtische Klinikum soll scheibchenweise an die Alexianer, Träger des katholischen St.

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Innenstadt. Das städtische Klinikum soll scheibchenweise an die Alexianer, Träger des katholischen St. Josefs-Krankenhauses, verkauft werden – diese Ansicht des Betriebsrates des Ernst von Bergmann-Klinikums konnte auch bei der gestrigen Betriebsversammlung im Klinikum nicht ausgeräumt werden. Im mit rund 300 Mitarbeitern voll besetzten Kantinensaal hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) unter Ausschluss der Öffentlichkeit zur geplanten Fusion von Bergmann und St. Josefs Rede und Antwort gestanden. „Das ist der Einstieg in den Ausstieg“, sagte danach René Krüger, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Im Gesellschaftervertrag werde dem Josefs-Träger, den Alexianerbrüdern, das Vorkaufsrecht eingeräumt, so Krüger. „Da kann man sich doch ausrechnen, was passiert. Schließlich ist die Stadt pleite.“ Dagegen sagte Jakobs: „Die Alexianer sind der Minderheitsgesellschafter. Das Klinikum wird ein konfessionsloses Krankenhaus bleiben.“ Nach Angaben von Mitarbeitern hatte der Oberbürgermeister auch in der Versammlung gesagt, dass es keine Absicht gebe, das Klinikum zu verkaufen – aber es wisse natürlich niemand, was in zwei, drei oder sechs Jahren passiere. Eine wichtige Nachricht für den Betriebsrat war die Aussage eines Rechtsanwalts, der im Auftrag der Klinikumsleitung sprach. Er versicherte, dass auch nach der Fusion der Name des Krankenhauses Ernst von Bergmann lauten werde und damit auch der Arbeitgeber der gleiche bleiben werde. Damit müsse das St. Josefs komplett ins Klinikum eingegliedert werden, meinte dazu Ivo Litschke von der Gewerkschaft verdi. Was allerdings wiederum gegen „die Grundordnung der Katholiken“ verstoßen würde, da diese dann aus dem Caritas-Verband aus- und in den kommunalen Arbeitgeberverband eintreten müssten – damit ihre Mitarbeiter genauso wie die Bergmänner nach dem BAT-Ost Tarif bezahlt werden könnten. Dennoch teilen scheinbar nicht alle Klinikumsmitarbeiter die Sorgen des Betriebsrates. Mehrmals war aus dem Saal Applaus zu hören, und laut Jakobs wurde das eingestandene „Kommunikationsdefizit“ zu größten Teilen ausgeräumt. Sabine Schicketanz

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