Landeshauptstadt: Betrug mit Wohnungen in Potsdam Verbraucherschützer warnen, Polizei ermittelt
Im Internet sind Betrüger aktiv, die Fantasie-Wohnungen in Potsdamer Top-Lagen wie am Griebnitzsee anbieten, um Kautionsgeld abzusahnen. Die Polizei bestätigte gestern entsprechende Recherchen des Senders Potsdam TV.
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Im Internet sind Betrüger aktiv, die Fantasie-Wohnungen in Potsdamer Top-Lagen wie am Griebnitzsee anbieten, um Kautionsgeld abzusahnen. Die Polizei bestätigte gestern entsprechende Recherchen des Senders Potsdam TV. „Uns liegen mehrere Strafanzeigen vor“, sagte Polizeisprecherin Ingrid Schwarz. Es werde ermittelt und es gebe mehrere Betroffene, die betrogen worden seien. Kommende Woche wolle die Polizei detailliert zu den Betrügereien informieren, so die Behördensprecherin weiter.
Konkret geht es um Angebote bei Internetportalen zur Wohnungssuche. Unter anderem wurde dabei eine teilmöblierte Zwei-Zimmer-Wohnung mit 75 Quadratmetern Nutzfläche nahe des Griebnitzsees für 330 Euro monatlich offeriert. Eine Reporterin von Potsdam TV meldete sich auf die Anzeige per E-Mail und erhielt eine Antwort in gebrochenem Deutsch: Es meldete sich ein angeblicher Rumäne, der die Wohnung für das inzwischen beendete Studium seiner Tochter erworben habe. Auf Nachfrage teilte der vermeintliche Vermieter mit, es müssten einzig zwei Monatsmieten als Kaution via Internetzahlsystem MoneyBookers überwiesen werden, dann würde innerhalb der nächsten drei Tage der Wohnungsschlüssel und ein Mietvertrag zugeschickt. Eine Entscheidung sei wegen der Vielzahl der Interessenten schnell nötig, hieß es. Allerdings: Wie Recherchen von Potsdam TV ergaben, existiert die angebliche Wohnung – die in der Karl-Marx-Straße 15c liegen sollte – in der angepriesenen Form nicht. Vielmehr ist das Haus derzeit eine Baustelle.
Verbraucherschützer warnen denn auch vor solchen Lock-Angeboten. „Wenn das Geld in solchen Fälle per Vorkasse gezahlt wird, ist es weg“, sagte Sylvia Schönke, Chefin der Verbraucherzentrale in Potsdam. Denn gerade bei Überweisungen ins Ausland sei es schwer, den Weg des Geldes zu verfolgen und es zurückzufordern. Auch die Rechtsverfolgung der Täter bereite in solchen Fällen erhebliche Probleme, so Schönke weiter.
Ähnliche Fälle – Internet-Betrügereien mit vermeintlichen Wohnungen in Top-Lagen – werden immer wieder auch aus anderen Städten in Deutschland vermeldet. Experten raten, auffällig billige und unseriös wirkende Inserate in Internetportalen zur Wohnungssuche bei den zuständigen Seitenbetreibern zu melden und gegebenenfalls die Polizei zu informieren. Henri Kramer
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