ATLAS: Beunruhigend
Viele Potsdamer hatten das Heftchen in diesen Tagen im Briefkasten. „Information für die Umgebung des Forschungsreaktors“ lautet der Titel, freundlich lächelnde Damen und Herren sind darin zu sehen und viel zu lesen über den Sinn und Zweck des kleinen Kernreaktors vor Potsdams Stadtgrenzen – und über die Sicherheitsvorkehrungen und die Planungen für den Notfall.
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Viele Potsdamer hatten das Heftchen in diesen Tagen im Briefkasten. „Information für die Umgebung des Forschungsreaktors“ lautet der Titel, freundlich lächelnde Damen und Herren sind darin zu sehen und viel zu lesen über den Sinn und Zweck des kleinen Kernreaktors vor Potsdams Stadtgrenzen – und über die Sicherheitsvorkehrungen und die Planungen für den Notfall. Zu solcher Information sind die Betreiber gesetzlich verpflichtet. Sicher: Für die Anwohner – und betroffen sind mehr Potsdamer als Berliner – ist es gut zu wissen, dass es einen Plan gibt. Beruhigend sind die Szenarien aber nicht: Zum Schutz vor Radioaktivität sollen im Katastrophenfall beispielsweise heimischen Fenster dicht geschlossen werden, Kopf und Hände beim Betreten der Wohnung gründlich abgewaschen werden und auf Anweisung Jodtabletten geschluckt werden, auch Evakuierungen sind möglich. Ein Kernreaktor – und sei er auch vergleichsweise klein, wie der Forschungsreaktor in Wannsee – ist und bleibt eben ein Risiko für die Menschen in der Umgebung. Insofern ist es eine gute Nachricht, dass die Tage des Wannsee-Reaktors gezählt sind: Nach der Wiederinbetriebnahme 2015 – momentan wird die Anlage repariert – ist die Laufzeit bis 2019 beschränkt.
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