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Landeshauptstadt: Bewerber für Kongsnaes

Bildungsverein Bautechnik würde Wiedererrichtung des Holzbauwerks Ventahalle übernehmen

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Berliner Vorstadt - Die Bewerbungsfrist für das zum zweiten Mal zum Verkauf ausgeschriebene Gelände der Königlichen Matrosenstation „Kongsnaes“ ist abgelaufen. In den letzten Tagen haben die Bieter ihre Konzepte beim Kommunalen Immobilienservice (KIS) vorgestellt. Laut Stadtsprecherin Regina Thielemann werden die Stadtverordneten Anfang 2009 über den Zuschlag entscheiden. Zu den Bewerbern zählen nach PNN-Recherchen Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner und die Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft (BSG).

Dagegen ist der Förderverein „Kongsnaes“, der sich seit 1999 für die Wiederherstellung der Station einsetzt, nicht mit im Boot. „Ein Verein kann die damit verbundenen finanziellen Lasten nicht stemmen“, erklärte der Vorsitzende Volker Schneeweiß. Nicht auf die Neuausschreibung reagiert haben die Landstedt Kongsnaes GbR der FDP-Stadtverordneten Martina Engel-Fürstberger und die Schauspielerin und Unternehmerin Adele Landauer. Sie hatten sich bei der Erstausschreibung einen harten Kampf um das Gelände geliefert, der schließlich zur Annullierung der Vergabezusage an die Landstedt GbR und zur Neuausschreibung führte. Landauer wies darauf hin, dass bei der Neuausschreibung der Preis von 300 000 auf 460 000 Euro erhöht worden sei, während sich die Schäden an den drei erhaltenen Gebäuden weiter vergrößert hätten.

Auf dem Kongsnaes-Gelände geht es aber nicht allein um die Sanierung und neue Nutzung des Bootshauses, der Matrosenkaserne und des Kapitänshauses. Notwendig wäre vor allem der Wiederaufbau der von Holm Hansen Munthe 1892 in norwegischer Holzarchitektur entworfenen, am Kriegsende 1945 zerstörten Ventahalle (Empfangshalle). Diese Aufgabe würde der Berliner Bildungsverein Bautechnik übernehmen, bekräftigte Geschäftsführerin Angelika Thormann. Der Verein bilde in historischen Bautechniken, darunter im Holzbau, aus. Dazu bestehe ein Lehrlingsaustausch mit dem Ausbildungsverbund der größten norwegischen Bauunternehmen. Deren Vertreter hätten kürzlich bei einem Besuch die geplante Wiederherstellung eines Stücks norwegischer Architektur in Potsdam befürwortet und Unterstützung signalisiert, erklärte Thormann.

Sie unterstrich, dass der Verein die Empfangshalle nur wieder aufbauen kann, wenn sie einer öffentlichen, gemeinnützigen Verwendung zugeführt wird. Enthalten ist nach PNN-Informationen eine solche Nutzung im Konzept der BSG, deren Geschäftsführer Claus Reichardt auch Vorsitzender des Yacht- und Schifffahrtsverein zu Potsdam ist. Die historische Fregatte „Royal Louise" würde am Kongsnaes-Ufer wieder einen Liegeplatz erhalten. Das Gebäude soll Vereinszwecken und musealen Darstellungen dienen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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