Potsdam braucht mehr Wohnungen. Dieser Satz ist seit mehreren Jahren immer wieder zu hören – mit immer ernsterem Unterton. Konnten viele sich vor einiger Zeit kaum vorstellen, dass die Landeshauptstadt tatsächlich aus allen Nähten platzen würde, ist das Zukunftsszenario mittlerweile Realität. In den nächsten Tagen wird der Oberbürgermeister den 150 000 Potsdamer begrüßen können. Doch was bedeutet das für den Wohnungsbau? Es müssen Investitionen, neue Wohnungen her. Dass der städtische Unternehmensverbund Pro Potsdam mit gutem Beispiel voran geht, ist lobenswert – und auch logisch. Die Stadt muss Lebensraum schaffen für ihre neuen Bürger. Unverständlich allerdings ist, warum das Land bisher keinerlei Möglichkeiten sieht, dabei zu helfen, den auch im wohlhabenden Potsdam existenten Bedarf nach preisgünstigem Wohnraum zu decken. Ein Potsdam-Sonderprogramm mit Fördergeld für sozialen Wohnungsbau werde es nicht geben, heißt es immer wieder. Warum eigentlich nicht? Es sollte doch Freude darüber herrschen, dass eine Stadt im Lande wächst. Und es sollte der politische Wille da sein, diese Stadt für Menschen aller Bevölkerungsschichten attraktiv zu halten – dazu gehören bezahlbare Wohnungen.
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