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Landeshauptstadt: Bibliothek: Kündigungen sind zurückgenommen Mitarbeiter umgesetzt / Zweigbibliotheken trotzdem betroffen?

Von Sabine Schicketanz Die betriebsbedingten Kündigungen für elf Mitarbeiter der Stadt- und Landesbibliothek sind gestern mit sofortiger Wirkung zurückgenommen worden. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sei in den vergangenen zwei Wochen ein „Maßnahmepaket“ geschnürt worden, mit dem die notwendigen Einsparungen in Höhe von 282 000 Euro erreicht werden können.

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Von Sabine Schicketanz Die betriebsbedingten Kündigungen für elf Mitarbeiter der Stadt- und Landesbibliothek sind gestern mit sofortiger Wirkung zurückgenommen worden. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sei in den vergangenen zwei Wochen ein „Maßnahmepaket“ geschnürt worden, mit dem die notwendigen Einsparungen in Höhe von 282 000 Euro erreicht werden können. Die nun nicht mehr gekündigten Bibliotheksmitarbeiter werden dabei zum Teil auf andere Fachbereiche in der „Kernverwaltung“ umgesetzt. Zudem sind nach Angaben der Verwaltung Abfindungsregelungen und „individuelle Arbeitszeitreduzierungen“ vereinbart worden. Dabei hätten sich auch Bibliotheksmitarbeiter, die nicht von den Kündigungen betroffen waren, „solidarisch“ gezeigt und zu den Kosteneinsparungen beigetragen. Grund für das Loch in der Bibliothekskasse und damit auch die zunächst ausgesprochenen Kündigungen sind die Kürzungen der Zuschüsse des Landes. Nach langwierigen Verhandlungen konnte zwar jüngst ein Vertrag zwischen Stadt und Land abgeschlossen werden, der für die kommenden drei Jahre per anno 500 000 Euro an Zuschüssen sichert – dennoch ist das nur die Hälfte der Summe, die das Land zuvor für die „landesbibliothekarischen Aufgaben“ beigetragen hatte. In der Stadt- und Landesbibliothek hatten die elf Kündigungen für erhebliche Unruhe gesorgt. Für die betroffenen Mitarbeiter sei die jetzt gefundene Lösung einer „sehr große Erleichterung“, sagte gestern Bibliotheksleiterin Marion Mattekat. Unklar blieb jedoch, ob auch nach der Rücknahme der Kündigungen die Leiterinnen der Zweigbibliotheken in der Waldstadt und am Stern, je eine Bibliothekarin aus den beiden Einrichtungen, die Leiterin der Ausbildung sowie die Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit und den Leihverkehr im gesamten Land Brandenburg nicht mehr zu den Beschäftigten der Stadt- und Landesbibliothek gehören. Sie gehörten zu den zunächst Gekündigten. Das hatte unter den anderen Mitarbeitern der Bibliothek zu der Befürchtung geführt, dass es „drastische Umstrukturierungen“ geben werde. Der Einrichtung würden „die Fachkräfte weggenommen“, hatte eine Mitarbeiterin gesagt. Bibliotheksleiterin Mattekat wollte auf die Frage nach den umgesetzten oder ausscheidenden Mitarbeitern nicht antworten. Zu konkreten Personen, so Mattekat, werde sie sich nicht äußern, außerdem sei die Lösung einvernehmlich erfolgt. Man werde mit dem jetzt zur Verfügung stehenden Geld „arbeiten“ und die Lage „organisatorisch hinbekommen“. Mehr Geld werde immer gebraucht, das sei in Zeiten der leeren Kassen ein „allgemeines Problem“. Laut Verwaltung plant die Stadt- und Landesbibliothek „organisatorische Veränderungen“, um trotz der Personalreduzierung um effektiv 7,7 Stellen „attraktive Dienstleistungen“ zu bieten. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nannte das „Maßnahmepaket“ einen „großen Kraftakt“, er bedankte sich bei den Mitarbeitern für „ihr großes Engagement und Verständnis“. Für Verwunderung und Ärger unter den Mitarbeitern hatte im Zuge der Verhandlungen mit dem Land auch eine Auseinandersetzung zwischen Jakobs und Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) gesorgt. Es herrschte Uneinigkeit darüber, ob zumindest für 2003 noch zusätzliche 260 000 Euro aus der Kasse des Kulturministeriums ausgezahlt werden hätten könnten.

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