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Homepage: Bibliothek und Synagoge in der Stadtmitte Neue Entwürfe von FH-Architekturstudenten

Die Studierenden des Diplom- und Bachelorstudiengangs Architektur und Städtebau der Fachhochschule Potsdam nehmen in ihren Arbeiten zunehmend das Areal um den Alten Markt ins Visier. Nach dem Beschluss, das Stadtschloss wieder zu errichten, machen sich die angehenden Architekten und Städteplaner Gedanken darüber, was an den Flanken der neu entstehenden alten Stadtmitte Potsdams noch geschehen kann.

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Die Studierenden des Diplom- und Bachelorstudiengangs Architektur und Städtebau der Fachhochschule Potsdam nehmen in ihren Arbeiten zunehmend das Areal um den Alten Markt ins Visier. Nach dem Beschluss, das Stadtschloss wieder zu errichten, machen sich die angehenden Architekten und Städteplaner Gedanken darüber, was an den Flanken der neu entstehenden alten Stadtmitte Potsdams noch geschehen kann. Nachdem ein Student erst unlängst seine Pläne für ein Museum an der Südflanke des alten Marktes vorgestellt hat (PNN berichteten), präsentierte nun die Studentin Fenja Tonder ihre Diplomarbeit für einen Neubau der Stadt- und Landesbibliothek am Havelufer. Eine Umsetzung der studentischen Abschlussarbeiten steht zwar nicht an, doch bringen die Studierenden mit ihren Plänen regelmäßig neue Impulse in die Diskussion um Potsdams nach wie vor brachliegende alte Stadtmitte ein. Dort wo einst der Palazzo Barberini den Alten Markt zum Wasser abschloss soll nach Vorstellung von Fenja Tonder ein großer Gebäudekomplex entstehen, der die alte Stadtstruktur – gemäß dem Beschluss der Stadtverordneten – aufnimmt. Zum Wasser hin soll sich der längliche Bau mit Flügelbauten und einem Hof öffnen, ähnlich wie es der Palast einst tat. Das recht monumentale Gebäude hat in der Mitte einen etwas höheren Einschub, der zur Wasserseite die Form eines Regals vermittelt. „Die große Form wiederholt sich im Kleinen“, so die Studentin. Denn schließlich handele es sich um eine Bibliothek, in der sich wiederum unzählige Bücherregale befinden. Fünf Stockwerke sind geplant, ein Lesehof in dem man unter freiem Himmel schmöckern kann und ein eigener Gebäudekomplex im Gesamtbau – ein „Haus im Haus“ also. Der Prüfer Dipl.-Ing. Dieter Eckert nahm die Arbeit als „wunderbar lesbar“ auf. Er nannte die Pläne eine „große Vision“ und einen adäquaten Ersatz für den Palazzo Barberini. Sein Kollege Prof. Manfred Ortner sah dies allerdings anders. Ein so monumentales Gebäude mit einer solch starken Dramaturgie sei der Nutzung durch eine gewöhnlichen Stadt- und Landesbibliothek nicht angemessen. Einen sehr interessanten Entwurf für den Neubau einer Synagoge präsentierte Benjamin Strutz. Am Platz Schlossstraße 1, direkt hinter dem Filmmuseum soll nach seinen Vorstellungen ein monolithisches, kompaktes Gotteshaus entstehen, in dem die jüdische Gemeinde sowohl Gebetsraum als auch Gemeindezentrum unterbringen kann. Erschlossen wird das Gebäude durch einen hohen Spalt in dem sich der Eingang mit der Treppe befindet. Hinter einem Vorraum, den das jüdische Gesetz vorschreibt, betritt man den Gebetsraum, der sich über drei Geschosse öffnet. Das massive Gebäude bekommt über Öffnungen im leicht abgeschrägten Dach Licht. Ein „ungewöhnliches Konzept, dramatisch und wirksam“, nannte Prüfer Prof. Claus Baldus die Arbeit des Studierenden. Einig mit seinen Kollegen war sich Baldus darüber, dass die bescheidene und zurückgenommene Ausführung des Baus seiner Bestimmung entspreche. Baldus lobte zudem die architektonische Unabhängigkeit des Entwurfs. Jan Kixmüller Die Arbeiten sind bis 14. Juli täglich von 10 bis 17 Uhr im Schaufenster der Fachhochschule, Friedrich-Ebert- Straße 6 zu sehen.

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