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Landeshauptstadt: Bienenvölker beim Staudenbasar

Potsdamer Stadtimker wollen neue Interessenten gewinnen / Hahnenwettkrähen zur Basar-Eröffnung

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Innenstadt - Beim 18. Staudenbasar auf der Freundschaftsinsel waren am Wochenende erstmals die Potsdamer Hobby-Imker vertreten. „Wir wollen uns mehr bekannt machen und neue Interessenten gewinnen“, sagt Christel Lehmann, stellvertretende Vorsitzende des Imkervereins Groß-Potsdam e.V.

Seit 1858 gibt es den Verein und wenn Ende Mai die Vorstandswahl stattfindet, wird Lehmann den langjährigen Vorsitzenden Friedrich-Wilhelm Kroop ablösen. „Als Stadtimker haben wir es besser als auf dem Lande“, bemerkt Lehmann überraschend. Der Grund: In der Landwirtschaft werden chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt, welche den Bienen schaden. Das sei in der Stadt nicht der Fall. Mit der Varroa-Milbe und der Wachsmotte als Schädlinge der Bienen haben die Potsdamer allerdings auch zu tun. Die Varroa setze sich ins „Fell“ der Bienen und sauge deren Körperflüssigkeit. Die Milben-Nachkommen parasitieren zudem im Futtersaft der Bienen. Die Varroa trat erstmals 1982 in Potsdam auf, aber mit bestimmten Hygienemaßnahmen wie dem Vernebeln von Ameisensäure bekamen die Imker sie in den Griff. Neue Gefahr drohe vom so genannten Genmais, fürchtet Lehmann. In den Pollen, welche die Bienen zur Ernährung der Nachkommen sammeln, könnten sich schädliche Substanzen anreichern. Aus dem Ausland sei bekannt, dass mit „Genpollen“ verunreinigte Waben vernichtet werden mussten. Negative Erfahrungen gebe es derzeit in Potsdam nicht. 43 Mitglieder zählt der Verein der Potsdamer Stadtimker. Auf dem Staudenbasar am Samstag und Sonntag auf der Freundschaftsinsel hatte Brunhilde Sokoll ihren aufklappbaren Wagen mit allen Utensilien und Produkten der Imkerei aufgestellt. Drei „Magazine“ mit Bienenvölkern standen nahe der großen Kastanie auf der Insel. An einer so genannten Schaubeute konnten interessierte Besucher das Leben im Bienenvolk betrachten. Wie Lehmann berichtet, wolle der Verein einen Schulbienenstand an der Rosa-Luxemburg-Schule an der Burgstraße unterstützen. „Die Honigbiene eignet sich wie kaum ein anderes Lebewesen dafür, bereits bei Kindern das Interesse an biologischen Zusammenhängen zu fördern.“

Inselgärtner Jörg Näthe, der gleichzeitig Vorsitzender des Vereins „Freunde der Freundschaftsinsel“ ist, schätzt sich glücklich, dass die Stadtimker in diesem Jahr beim Staudenbasar vertreten waren. 14 weitere Verkaufs- und vier Informationsstände erwarteten die Besucher. Nach vielen Jahren gab es zur Eröffnung am Samstagmorgen wieder ein Hahnenwettkrähen. Dieses musste in den Jahren zuvor wegen grassierender Geflügelkrankheiten ausfallen. Günter Schenke

Günter SchenkeD

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