Landeshauptstadt: Biker-Treff schließt

Berliner Vorstadt - Der Rechtsstreit um den bekannten Biker-Treff in der Berliner Straße ist beigelegt. Das Ergebnis: Der bisherige Chef des Lokals, Werner Heuser, wird den Betrieb der früheren Tankstelle bis Ende November aufgeben und das Geschäft einstellen. Zugleich steht mit dem Berliner Unternehmer Kai Desinger ein neuer Investor bereit, der noch im nächsten Sommer an gleicher Stelle einen Gastro-Betrieb einrichten möchte.

Gestern bestätigte der Berliner Rechtsanwalt Oliver Girrbach, der Heuser vertritt, das „Ende aller ursprünglichen Konfrontationen“. Wie berichtet, hatte die bundeseigene Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten (Gesa), ein Unternehmen der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, als Eigentümerin der Tankstelle gegen Heuser eine Räumungsklage eingelegt. Unter anderem ging es um strittige Mietzahlungen, ein Termin beim Potsdamer Landgericht brachte keine abschließende Lösung. „Inzwischen haben wir uns außergerichtlich einigen können“, sagte Anwalt Girrbach den PNN. Details wollte er nicht nennen – nur soviel: „Keinem Beteiligten ist ein wirtschaftlicher Schaden entstanden.“

Heuser denkt indes schon weiter. Er suche in Potsdam nun nach einem neuen Standort für ein Café – auch wenn die Trennung vom Biker-Treff, in dem er mehr als zwölf Jahre arbeitete, „sehr schwer“ falle. Anwalt Girrbach sagte, nun hätten alle Seiten „Planungssicherheit“. Die gibt es nun auch für Kai Desinger. Der Unternehmer, der in Berlin einen Oldtimerhandel betreibt, hat die Tankstelle gekauft – für mindestens 280 000 Euro – und damit Betreiber Heuser überboten. Gestern sagte er, nach dem Ende des Rechtsstreits werde nun ein Nutzungskonzept für das Objekt erarbeitet, über das in den nächsten „ein, zwei Monaten“ öffentlich informiert werden soll. „Es wird dort weiter Gastronomie geben“, sagte Desinger. Zudem werde die Immobilie saniert. Für den Verbleib seines Vorgängers Heuser in dem weit über Potsdam bekannten Biker-Treffpunkt hatten sich in den vergangenen Monaten prominente Nachbarn in der Berliner Vorstadt eingesetzt. Henri Kramer