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Landeshauptstadt: Bilingual ohne Noten

Die Wege zu weiteren Fremdsprachen ab der 1. Klasse sind beschritten, nun könnten zweisprachige Unterrichtsformen Einzug an Grundschulen halten

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Die Wege zu weiteren Fremdsprachen ab der 1. Klasse sind beschritten, nun könnten zweisprachige Unterrichtsformen Einzug an Grundschulen halten Das erste Schuljahr beginnt für die Eltern der kommenden Erstklässler bereits ab dem 8. Januar, denn die Wahl der richtigen Grundschule steht bevor. Jede der 26 Schulen – Grundschulen oder Gesamtschulen mit Primarstufe – darf von jedem angewählt werden, auch über den eigenen Schulbezirk hinaus. Was die Kinder und ihre Eltern auf dem Weg in den neuen Lebensabschnitt erwartet, wird in dieser fünfteiligen Serie dargestellt. Heute: Sprachen und Noten. Kleine Kinder lernen spielend Englisch – schon in den Kindertagesstätten wird die erste Weltsprache fakultativ und meist verbunden mit Zusatzkosten angeboten. Inzwischen hat sich auch an Brandenburger Grundschulen eine Fremdsprache ab der 1. Klasse als reguläres Unterrichtsfach durchgesetzt. Durch die bilinguale, zweisprachige Erziehung in Kindertagesstätten wie den „grasshoppers“ am Humboldtring im Zentrum Ost und der Berührung mit der englischen Sprache in anderen Potsdamer Kitas fordern Bildungsexperten die Einrichtung von bilingualem Unterricht in der Primarstufe auch an Potsdamer Grundschulen. An solchen Einrichtungen werden Unterrichtsfächer sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgehalten. Derzeit gibt es keine Schule in der Stadt, die ein solches Bildungssystem anbietet. Doch auch an hiesigen Schulen wird immer mehr Wert auf Sprache gelegt. Beispielsweise bietet die Babelsberger Goethe-Gesamtschule in der Primarstufe neben Englisch auch Französisch an und nimmt mit zwei Klassen an „Tele-Tandem“ teil – einem Projekt zur Stärkung der französischen Sprache im Grundschulalter. Ansonsten gilt an Potsdamer Grundschulen: Englisch ab Klasse 1, eine zweite Fremdsprache ab Klasse 3. Die Benotung ist dabei schulgesetzlich geregelt. Erstklässler erhalten „schriftliche Informationen zur Lernentwicklung“, danach obliegt es der Klassen- oder Elternkonferenz, ob Noten oder Beurteilungen erstellt werden. Noch vor 20 Jahren, nach einem Schulversuch zum Thema Englisch in der Grundschule, herrschte Uneinigkeit, ob und wie Englisch in die Primarstufe gelangt. „Frühbeginn Englisch“, wie es damals hieß, bedeutete ein bloßes Vorziehen des Englischen von der Klasse 5 auf die Klasse 3, die Pädagogik blieb auf der Strecke – der Erfolg auch. Als erfolgreiches Beispiel gilt derzeit das Altenholzer Modell: seit 1996 wird an einer Kindertagesstätte bilingual gespielt und betreut. Wie in Potsdam jetzt gab es dort von Beginn an eine deutsche und eine englische Ansprechpartnerin. Ergebnisse des wissenschaftlich begleiteten Modells ergaben, dass der Tagesablauf nach sechs Wochen in englischer Sprache bewältigt wird. Inzwischen zieht sich das Altenholzer Modell bis in die Grundschule, an der mehr als die Hälfte des Fachunterrichts – außer Deutsch – in der Fremdsprache abgehalten wird. Für Prof. Dr. Henning Wode von der Universität Kiel galt jedoch bisher die deutsche Lehrerausbildung als Killer zeitgemäßer Sprach-Ausbildungen an Grundschulen. Erst jüngere Kollegen hätten nun die Befähigung, den bilingualen Stil durchzuführen. Folge 4 erscheint am 5. Januar

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