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Landeshauptstadt: Birnenplantage wackelt

Landesumweltamt lehnt Bebauungsplan für Sport- und Freizeitzentrum ab

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Landesumweltamt lehnt Bebauungsplan für Sport- und Freizeitzentrum ab Neu Fahrland – Die schlechte Nachricht überbrachte der Neu Fahrlander Ortsbürgermeister Hartmut Reiter noch am Dienstagabend dem gerade tagenden Ortsbeirat: Der Bau des geplanten Sport- und Freizeitzentrum Birnenplantage steht anscheinend auf der Kippe. „Das Landesumweltamt hat den Bebauungsplan für das Areal Am Kirchberg abgelehnt und verlangt eine um rund ein Fünftel verkleinerte Variante“, sagte Reiter gegenüber den PNN. Das Landesamt fordert, den Plan so abzuändern, dass die ufernahen Bereiche des an den geplanten Bau angrenzenden Weißen Sees nicht bebaut werden. „Das Land fordert freie Sichtachsen vom Kirchberg aus auf das Ufer“, so Reiter. Es solle also in seinem natürlichen Zustand belassen werden und dürfe nicht aus dem Landschaftsschutz herausfallen. Auf der Fläche, die nicht bebaut werden darf, sollte laut dem Bebauungsplan ein Mehrzweckgebäude und ein Teil des geplanten Fußball-Internats von René Tretschok stehen. „Wir sollen nun die zwei Objekte in die restliche Fläche integrieren, was ziemlich schwierig wird.“ Ob mit der Entscheidung des Landesumweltamtes die Fußballschule gänzlich vom Tisch sei? „Herr Tretschok steht weiterhin zu seinem Plan“, sagte Reiter gestern Abend nach einem Telefonat mit dem Ex-Fußball-Profi. Die weitere Strategie im Umgang mit dem vorläufigen Stopp des Bebauungsplan ist jedoch klar. „Wir wollen parallel ausloten, ob wir einen Kompromiss anstreben oder wie wir sonst gegen die Ablehnung vorgehen können“, sagte Reiter. Noch in der Sitzung am Dienstag gründete der Ortsbeirat eine Arbeitsgruppe, die sich ausschließlich mit der Birnenplantage beschäftigen soll und sich nächsten Montag zum ersten Mal trifft. Mit dabei wird der beauftragte Architekt Georg Lahr-Eigen aus Berlin sein, der mögliche neue Baumöglichkeiten erläutern soll. Ebenso möchte sich Reiter an die Stadtspitze wenden, um von dort Hilfe zu bekommen – ein Termin dafür steht aber noch nicht fest. „Der negative Bescheid des Landesamtes hat uns überrascht, schließlich hatte die Stadtverwaltung unseren Plan gebilligt“, sagte Reiter. Das Projekt Birnenplantage ist seit September 2002 im Gespräch. Umstritten war vor allem die Einrichtung der Fußballschule von Tretschok, gegen die Anwohner aus Angst vor Lärmbelästigung mobil machten. In diesem Jahr sind im Neu Fahrländer Haushalt 280 000 Euro für das Projekt eingeplant, dass ingesamt 900 000 Euro kosten soll. „Eile ist schon deswegen geboten, weil diese Mittel dieses Jahr im Haushalt fest eingeplant sind“, sagte Reiter. Wie es nun mit dem Sport- und Freizeitzentrum und der Fußballschule insgesamt weitergeht, steht in den Sternen. Stadtverwaltung und das Landesumweltamt konnten gestern noch keine Angaben machen. Henri Kramer

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