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Fortunas Fazit - Der Wochenrückblick: Bitte falsch parken

Wer in Potsdam falsch parkt, tut der Stadt eigentlich etwas Gutes. PNN-Autor Henri Kramer blickt auf eine geldsegensreiche Woche zurück.

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Potsdam - Das Motto der Woche: Schöner Geld ausgeben ohne Rathauskooperation. Die oftmals gefürchteten wechselnden Mehrheiten machten sich jedenfalls in den Haushaltsverhandlungen im Potsdamer Rathaus gar nicht schlecht. Nachdem die Kooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen ja infolge einer gescheiterten Dezernetenwahl Geschichte ist, wird jetzt die Macht neu austariert. Das Ergebnis: Eine denkwürdig einmütig verlaufene Sitzung des Finanzausschusses der Potsdamer Stadtverodneten am Donnerstagabend, bei der alle Seiten lösungsorientiert und zugleich mit klaren Zielen arbeiteten.

Deutlich mehr Geld für Potsdamer Kitas

Selbst die Sozialdemokraten machten nach anfänglicher Skepsis mit. Kein Wunder, hätte sich doch gerade die SPD blamiert, wenn sie sich mitten im bundesweiten Martin-Schulz-Hype gegen mehr Qualität in den Potsdamer Kindertagesstätten gestellt hätte. So sorgt auch die politische Großwetterlage für einen Gewinn für alle Potsdamer. Geeinigt haben sich die Stadtverordneten ja unter anderem auf deutlich mehr Geld für zusätzliches Kita-Personal – eine halbe Million Euro ab September, anderthalb Millionen Euro im nächsten Jahr – und gleichzeitig deutlich mehr Zuschüsse für die seit Jahren darbende freie Kulturszene der Stadt. Insgesamt 205 000 Euro mehr gibt es sofort, dieses Jahr. Es sind die richtigen Signale in diesen Zeiten.

Tröstlich mögen diese Finanzentscheidungen für so manchen Falschparker sein: Die Zuschüsse für die Kulturträger kommen zu einem Großteil aus dem Budget des Ordnungsamts. Und das hat Überschuss, weil Knöllchen geschrieben und die Einnahmen gesteigert werden. Also beim nächsten Mal nicht so sehr ärgern über den kleinen weißen Zettel.

Mehr Falschparker wird es mit dieser Finanzierungsstrategie nicht geben; das wäre ja auch gegen die Strategie der Stadt, die Abgasbelastung zum Beispiel in der Zeppelinstraße zu reduzieren. Dort müssen Autofahrer aber noch nicht so schnell wie gedacht Einschränkungen hinnehmen: Der Starttermin für die Spureinengung wurde diese Woche auf den Juni verschoben.

Barberini-Besucher spülen Geld in die Stadtkasse

Dass der Verkehr in Potsdams Innenstadt weniger werden soll, tut allerdings dem Erfolg des Museums Barberini keinen Abbruch: 60 000 Menschen kamen im ersten Monat – das ist deutschlandweit einmalig. Auf dem Alten Markt haben manche Besucher sogar die lokale Kultur gefördert. Dort wurden täglich bis zu 80 Knöllchen geschrieben.

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