Landeshauptstadt: Bizarre Diskussion um sechs Linden
Grüne und FDP enthalten sich im Bauausschuss bei eigenem Antrag
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Innenstadt - Sechs Linden in der Straße Am Alten Markt haben im Bauausschuss am Dienstagabend für ein Kuriosum gesorgt. Die Grünen und die Fraktion FDP/Familienpartei hatten sich das Anliegen der dortigen Bürgerinitiative zu eigen gemacht und wollten verhindern, dass die sechs Bäume auf der Rückseite des Staudenhof-Wohnblocks der Umgestaltung der Potsdamer Mitte zum Opfer fallen.
Daraufhin holte die Verwaltung zum Gegenschlag aus. Der Erhalt der Bäume hieße „Abkehr“ von den Beschlüssen der Stadtverordneten, sagte Stadterneuerungschef Oliver Graumann. Würden die Linden gesichert, stelle man damit die Ergebnisse der Planungswerkstatt infrage, die in dem Bereich eine Rückkehr zur Karreebebauung vorsieht. Man müsse der Konkretisierung der Bauplanung Spielraum lassen, forderte für die SPD auch Christian Seidel. Als erster knickte Björn Teuteberg von der FDP ein. Er wolle für seine Fraktion aus dem gemeinsamen Papier aussteigen, erklärte er zur Erheiterung der anderen Gremiumsmitglieder. Daraufhin schob sich Rolf Kutzmutz für die Linke vor die drohende Kettensäge. Hätte seine Partei den Antrag gestellt, wäre ihr sofort unterstellt worden, „wieder etwas Historisches verhindern“ zu wollen. Der Antrag sei begrüßenswert. Im Ergebnis stand das vielleicht seltsamste Abstimmungsergebnis der Geschichte des Ausschusses: Die Linken votierten für den Erhalt der Bäume, SPD und CDU dagegen – und die Antragsteller selbst enthielten sich. Damit droht den Linden die Säge. pee
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