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Landeshauptstadt: Blaulicht auf dem Weihnachtsmarkt

Markt soll über die Feiertage geöffnet bleiben. Neue Vorschläge von „Freies Tor“ sind laut Betreiber „unbezahlbar“

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Innenstadt - Der Weihnachtsmarkt soll zum ersten Mal über die Feiertage geöffnet bleiben – bis zum 28. Dezember. Doch schon jetzt sorgt er für Ärger: Zwischen der AG Innenstadt und dem Bürgerverein „Freies Tor“ kriselt es wieder. Der Grund sind die öffentlich gemachten Verbesserungsvorschläge des Bürgervereins für den Potsdamer Weihnachtsmarkt. Für den ist aber die Innenstadt-AG, kurz Agip verantwortlich. Sie hat die Cottbuser Agentur Coex mit der Organisation beauftragt. Offenbar nicht zur Zufriedenheit des Bürgervereins.

Dessen Leiterin Sabine Chwolik-Lanfermann forderte für den Weihnachtsmarkt ein „eigenes Profil“. So sei eine Bewerbung des Luisenplatzes als Kinder- und Familienweihnachtsmarkt empfohlen. „In der Brandenburger Straße könnte ein stärkerer Bezug zur Stadtgeschichte hergestellt werden“, so Chwolik-Lanfermann. Mit besonderen Angeboten wie einem Adventssonntag der Weihnachtsengel oder Wiener Walzer auf dem Eis mit anschließender Fiakerfahrt werde der Markt attraktiver. Ferner müssten die Querstraßen stärker einbezogen werden. „Darüber würden wir uns gern mit den Verantwortlichen unterhalten“, so die Vereinsvorsitzende. Doch, empörte sich Chwolik-Lanfermann, es herrsche seit langem Funkstille.

„Wir haben mit dem Bürgerverein gesprochen“, entgegnet Cornelius. Er jedoch habe keine Zeit, „über unsere Angelegenheiten, die wir untereinander zu klären haben, ständig mit fremden Leuten diskutieren zu müssen.“ Den PNN gegenüber reagierte Cornelius auf die Verbesserungsvorschläge mit Unmut. „Wenn der Bürgerverein diese schönen Ideen finanziert, sind wir die letzten, die dagegen sind“, sagte der Agip-Vorsitzende. Das Budget für jeden Weihnachtsmarkt betrage 200 000 Euro und sei komplett ausgereizt. „Die Eisbahn auf dem Luisenplatz ist ohnehin nur durch ein Coex-Sponsoring möglich.“ Ein Sonntag der Weihnachtsengel müsse beworben werden wie die bereits existente Lange Nacht der Nikoläuse – das koste. „Außerdem darf man Besucher nicht mit Angeboten überfrachten.“ Auch die Ausweitung in die Querstraßen hält Cornelius für unklug. Für Randlagen seien keine leistungsstarken Betreiber zu finden.

Laut Cornelius hätte der Weihnachtsmarkt 2007 mehr als 500 000 Besucher gehabt. Deshalb werde er am Konzept grundsätzlich festhalten. Das bedeutet: Rund 120 Buden werden zwischen der Peter und Paul-Kirche und dem Luisenplatz aufgebaut. Sie sollen am 24. November unter dem Motto „Blauer Lichterglanz“ öffnen. Der blaue Lichterschmuck bleibt also. „Zug um Zug werden wir die gesamte Marktbeleuchtung auf blaues LED-Licht umstellen“, so Cornelius.

Die verlängerte Öffnungszeit sei übrigens ein Vorschlag von Oberbürgermeisters Jann Jakobs (SPD) gewesen, sagte Cornelius. Viele Potsdam-Besucher hätten über fehlende Feiertagsangebote geklagt. Händler müssten mit Konventionalstrafen rechnen, sollten sie vorzeitig ihre Stände verlassen. Auch die Adventskapelle, die vergangenes Jahr zu ihrer Premiere großen Zuspruch erhalten hatte, wird wieder aufgebaut und soll nach Vorstellungen des Stadtkirchenpfarrers Markus Schütte während der gesamten Marktzeit geöffnet sein. Das Problem: Noch fehlen freiwillige Aufsichtspersonen, besonders über die Feiertage. Kay Grimmer

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