Es ist sehr windig im Volkspark, zweimal ist die volle Blumenvase schon umgeweht worden. Den Organisatoren des Naturfestes „Ein Koffer grün“, die das Programm bei einem Pressetermin im Freien vorstellten, macht das aber nichts aus – so ist das nun mal in der Natur. Genau um diese Erfahrung geht es schließlich beim allerersten Potsdamer Natur- und Umweltfest überhaupt, das am kommenden Sonntag im Volkspark stattfindet. Das Programm ist derart umfangreich und vielfältig, dass man kaum glauben kann, dies könne alles an einem Tag stattfinden: Kochen, Spielen, Live-Musik, Theater, Basteln, Vorträge, Fahrradmarkt – alles draußen in der Natur. „Wir haben ganz viele Angebote, die sich besonders an Kinder und Jugendliche richten und spielerisch den Umgang mit der Umwelt näher bringen.“ sagt Stefan Kruse von Greenpeace Potsdam. „Spielerisch“ sei das große Stichwort des Festes, denn man wolle ganz bewusst keine „moralinsaure“ Veranstaltung: „Wir wollen auf keinen Fall belehren, schon gar nicht mit erhobenem Zeigefinger. Es geht einfach darum zu zeigen, wie das Aktiv-Sein in der Natur Spaß machen kann“, sagt Katrin Manke, Mitarbeiterin beim Volkspark. So können gerade Jüngere erfahren, wie man seine Freizeit auch draußen gestalten kann: Das geht mit Kochkursen für Kinder und dem Basteln mit Naturmaterialien los und reicht bis zu „Urwald-Schnipseljagden“ und dem angeleiteten Seilklettern auf einer riesigen Eiche. Aber auch der Informationsaspekt kommt nicht zu kurz: Zum einen gibt es ganz klassische Vorträge, beispielsweise zu den Themen Urwald, Indonesien und Papier, zum anderen aber auch das dadaistische Greenpeace-Theaterstück „Der Müllartist“. Es spielen die Potsdamer Band Folkadelic Hobo Jamboree oder der Öko-Rapper Meyah Don. Außerdem kann man erfahren, was es eigentlich mit Palmöl auf sich hat und wie man im Baumarkt ökologisch sinnvoll einkaufen kann. Kleinere Besucher haben da vielleicht mehr Freude an „Der kleine Eisbär auf großer Reise“, einem Handpuppenmärchen vom Theater Mirakulum. Besonders am Herzen liegt den Organisatoren aber die Recycling-Aktion „Suche Handy – Biete Baumhaus“: Für jedes alte Handy, das man abgibt, darf man einmal am Glücksrad drehen und gewinnt dann vielleicht eine Volkspark-Jahreskarte oder andere Preise. Die deutsche Telekom zahlt für jedes Handy drei Euro, die Hälfte davon geht an die deutsche Umwelthilfe, die andere Hälfte geht an den Volkspark. „Mit dem Geld können wir dann hoffentlich zum zehnjährigen Volkspark-Jubiläum im nächsten Jahr ein Baumhaus bauen. Das Fest ist aber nur der Auftakt, die Aktion geht bis Ende des Jahres, und man kann Handys an verschiedenen Stellen in der Stadt abgegeben, zum Beispiel in VIP-Kundenzentren.“ sagt Manke.
Eintritt ist der normale Eintrittspreis für den Volkspark. Der Hauptteil des Programms findet im Remisenpark statt, gleich hinter dem Volkspark-Eingang bei der Straßenbahnendhaltestelle „Viereckremise“. Erik Wenk
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