Landeshauptstadt: Blindekuh beim Einkauf
Gen-Food: Greenpeace-Aktion in Supermärkten
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Gen-Food: Greenpeace-Aktion in Supermärkten Verkaufen die Potsdamer Supermärkte Gen-Food? Und können die Verbraucher die gentechnisch veränderten Nahrungsmittel auch erkennen? Diese Fragen wollten am Sonnabend die Potsdamer Greenpeace-Aktivisten beantworten. Denn: „Einkaufen ist wie Blindekuh spielen“, sagt Felix May von Greenpeace Potsdam. Trotz der im April eingeführten Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Nahrungsmittel sei nicht ersichtlich, ob ein Produkt mit gentechnisch veränderten Zusatzstoffen hergestellt oder das Tier, das Fleisch oder Milch liefert, mit gentechnisch verändertem Futter ernährt wurde. Deshalb suchten etwa zehn Greenpeace-Aktivisten am Sonnabend sieben Supermärkte in Babelsberg, Zentrum-Ost und der Innenstadt auf, um Verbraucher zu informieren und die Marktleitungen anzufragen, in wieweit es Klarheit hinsichtlich der neuen Verordnung in ihrem Sortiment gibt. „Sechs der sieben Läden verwiesen uns an die Konzernleitung, da das Sortiment nicht von ihnen bestimmt werden könne, zwei von ihnen drohten mit Polizei und Hausverbot“, resümierte May. Lediglich Rewe im Markt-Center hätte der Aktion offen gegenüber gestanden. Es war laut Greenpeace auch der einzige Markt, der auf eine schriftliche Anfrage zum Thema Kennzeichnung von Gen-Food an 34 Supermärkte der Stadt reagierte. Als unverständlich kritisierte Greenpeace-Mitglied Conrad Jackisch die Reaktionen der Marktleitungen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Märkte gezwungen werden, bestimmte Produkte zu verkaufen.“ Den Kunden bleibe nichts anderes übrig, als die Augen aufzuhalten oder sich am vom Verbraucherministerium eingeführten und den traditionellen Bio-Siegeln zu orientieren, erläuterte May. Die Aktion stand im Zusammenhang mit Protesten gegen die Marke Müller Milch, deren Konzern Gen-Futter für Tiere verwenden soll. Ulrike Strube www.greenpeace.de/potsdam
Ulrike Strube
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