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Blut an den Händen. Protest von Peta gegen Nerzfarmen.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: „Blutige Wahrheit“

Peta-Aktivisten protestieren gegen Nerzfarmen

Stand:

Eine junge Frau steht vor dem Brandenburger Tor. Sie ist bekleidet mit einem Bikini und einem auffallenden Pelzmantel, ihre blutrot gefärbten Hände streckt sie den Menschen auf dem Platz entgegen. „Wer Pelz trägt oder fabriziert, hat Blut an den Händen“ – so das Motto der Tierschutzorganisation Peta an diesem Dienstagmittag. Zahlreiche Helfer verteilen Flugblätter und führen Gespräche mit Passanten.

„Wir möchten den Bürgern die blutige Wahrheit zeigen“, so Pressesprecher Bartek Langer. Dabei sei es wichtig, den Menschen zu vermitteln, dass die sogenannten „Nerzfarmen“ nicht nur in fernen Ländern bestehen, sondern auch unweit der Landeshauptstadt existieren. So informieren die Aktivisten insbesondere über den Standort Frankenförde, eine Nerzfarm bei Luckenwalde, in der nach Peta-Informationen bis zu 25 000 Nerze gleichzeitig „unter illegalen Bedingungen“ gehalten werden. Insgesamt existieren bundesweit noch zwölf Nerzfarmen; gegen alle hat die Tierschutzorganisation Strafanzeige erstattet. Allein achtzehn deutsche Farmen mussten im letzten Jahr aufgrund von Anzeigen schließen. Denn auch die Bundesregierung erkannte Probleme bei der Massenzüchtung der Pelztiere: 2011 wurde daher vom Bundesrat ein Gesetz verabschiedet. Die darin enthaltenen Auflagen sind streng. Aus diesem Grund, erklärt Peta, würde sich kein Züchter in Deutschland an diese Auflagen halten. Daher muss nun auch die Potsdamer Staatsanwaltschaft einer Klage von Peta gegen besagte Nerzfarm in Frankenförde nachgehen. Damit der Fall die nötige Priorität erhalte, versucht die Tierschutzorganisation, die Öffentlichkeit durch Straßenaktionen aufmerksam zu machen, erklärt Langer. Interessierte können sich dann unter www.pelzfarm.info bei einer Online-Petition für die Schließung der Nerzfarm eintragen.

Die Protestaktion erreicht viele Passanten: „Nach einer halben Stunde habe ich alle meine Flyer verteilt“, berichtet die 18-jährige Lilly aus Brandenburg, die ehrenamtlich über die Nerzfarmen in Frankenförde informiert. Kurze Zeit später ist die Aktion beendet. Die Aktivistin mit dem Pelzmantel senkt ihre „Stop!“-Hand, der Pelz, den sie trägt, ist übrigens echt: „Den haben wir gespendet bekommen, schließlich ist es ja für einen guten Zweck“, berichtet die Aktivistin.

Lukas Nils Regeler

Lukas Nils Regeler

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