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Landeshauptstadt: Blutiges doch Muthiges nicht nur für Lagerfeld Buchpaten retteten bisher 512 historische Werke

145 Promis und Politiker, Künstler, Unternehmer, eine königliche Hoheit und viele ganz normale Bürger: Sie alle eint in Potsdam die Affinität zu historischen Büchern und der Fakt, dass sie diese Liebhaberei in einer oder gleich mehreren Buchpatenschaften praktisch angelegt haben.So wurden neben dem zehnjährigen Bestehen des Fördervereins der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam am Donnerstag auch die 22 Buchpaten dieses Jahres gewürdigt, ohne die die Restaurierung von 12 kostbaren Werken aus dem historischen Altbestand nicht möglich gewesen wäre.

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145 Promis und Politiker, Künstler, Unternehmer, eine königliche Hoheit und viele ganz normale Bürger: Sie alle eint in Potsdam die Affinität zu historischen Büchern und der Fakt, dass sie diese Liebhaberei in einer oder gleich mehreren Buchpatenschaften praktisch angelegt haben.

So wurden neben dem zehnjährigen Bestehen des Fördervereins der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam am Donnerstag auch die 22 Buchpaten dieses Jahres gewürdigt, ohne die die Restaurierung von 12 kostbaren Werken aus dem historischen Altbestand nicht möglich gewesen wäre.

Seit 1997 konnten so bereits 512 Bücher für insgesamt 156 350 Euro in einer Berliner Werkstatt restauriert werden. Viele gehören zur Sammlung Brandenburgica, Werke zur Landesgeschichte, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Dieses Jahr konnte auch ein Bestseller aus dem 17. Jahrhundert gerettet werden: Die Potsdamer Birgit Malik und Steffen Schildberg waren durch die Medien auf das Patenprojekt aufmerksam geworden. Die Neupaten hatten sich für den im 18. Jahrhundert meistgelesenen Roman deutscher Barockliteratur von Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen entschieden: „Asiatische Banise oder Blutiges doch Muthiges Pegu. In Historischer und mit dem mantel einer Helden- und Liebesgeschicht bedeckten warheit beruhende; Diesem füget sich bey eine aus dem Italiänischen übersetzte Theatralische Handlung, benennet: Der tapffere Heraclius“.

Davon sei in den Bibliotheken nur noch eine Handvoll Exemplare im Umlauf, die 490 Euro Kosten teilten sich beide Paten, eine durchaus übliche Praxis. Buchblock und Pergamenteinband wurden gelöst, gereinigt, stabilisiert, neu geheftet und nochmals gereinigt.

Es sei doch auch der Geruch historischer Bücher, der diese anziehend mache, gab Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger zu. Selbst Karl Lagerfeld habe für eine Kreation diese Komponente aufgegriffen. Es dürfe eben nur nicht nach feuchtem Schimmel riechen.

Bibliotheksleiterin Marion Mattekat ist guter Dinge, dass auch die Titel des nunmehr 19. Auswahlkatalogs Paten finden werden. Künftig soll allerdings verstärkt die Neuanschaffung historischer Bücher in den Fokus rücken, auch dafür werde man dann Paten brauchen, sagte Sybille Weber, Pressereferentin der Bibliothek.

Der Katalog kann am Informationsplatz der Bibliothek in der Fachhochschule eingesehen werden oder im Internet unter www.bibliothek.de Steffi Pyanoe

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