Landeshauptstadt: Bollywood in Potsdam
Der Vedische Kulturverein lädt zum ersten „Festival of India“ ein
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Innenstadt - Die Einstimmung hätte nicht perfekter sein können. Mit einem Raga, dem klassischen indischen Musikstück, eröffneten der Sitarspieler Christian Noçon und Janjib Pal an zwei Tabla-Handtrommeln die Pressekonferenz zum geplanten „Festival of India 2008“ am Freitag in den Räumen des Vedischen Kulturvereins in der Lindenstraße. Einfach nur Musik, und schon ist Indien in Potsdam heimisch.
Musik wird es reichlich geben, wenn sich vom Freitag, 30. Mai, bis zum Sonntag, 1. Juni, die Lindenstraße zwischen Gutenberg- und Charlottenstraße in ein dreitägiges indisches Straßenfest mit Freilichtbühne und zahlreichen Ständen verwandelt. Neben dem Potsdamer Sitarspieler Matyas Wolter und dem Varanasi Trio werden das Benras-Ensemble und das Trommler-Duo Desi Rajas erwartet. Mit der Angikam Dance Company des bekannten indischen Kathak-Tänzer Pandit Birju Maharaj und dem Ensemble von Uma Sharma werden zwei der bedeutendsten Vertreter des traditionellen indischen Tanzes in Potsdam erwartet. Der seit 27 Jahren in Deutschland lebende Schriftsteller Rajvinder Singh lädt zu einer Lesung ein, die aber nicht als Monolog des Schriftstellers sondern als Dialog mit dem Publikum verlaufen soll.
Schon eine Woche vor dem Straßenfest lädt das Filmmuseum Potsdam am Freitag, 23. Mai, ab 18 Uhr zu einer Bollywood-Filmnacht ein. Am Donnerstag, 29. Mai, findet der erste und am Donnerstag, 5. Juni, der zweite Teil eines Bollywood-Workshops mit Vorlesungen und Filmen statt. Schon am Mittwoch, 28. Mai, eröffnet in den Bahnhofspassagen die Ausstellung „Indian Lifestyle – Möbel, Stoffe und Geschichten“, die dann einen Monat lang bis zum 22. Juni geöffnet ist.
Savrabhavana Das von der indischen Botschaft in Berlin zeigte sich anfangs erstaunt, als Heiko Kretschmer vom Vedischen Verein vor zehn Monaten an ihn mit der Idee eines Indien-Festivals in Potsdam herantrat. Die Vielfalt seiner Heimat in einem dreitägigen Festival zu präsentieren, machte Savrabhavana Das skeptisch, wie er auf der Pressekonferenz sagte. Doch das Konzept von „Festival of India“ und vor allem das Engagement des privaten Vereins hätten ihn überzeugt und dazu bewogen, dieses Projekt zu unterstützen. „Zugang zu einer anderen Kultur schaffen und vor allem menschliche Beziehungen zwischen Indern und Potsdam zu knüpfen, das könne das Festival im Ansatz leisten“, so Savrabhavana Das.
Damit das „Festival of India“ auch in Zukunft unter einem gute Stern steht – die ersten Vorbereitungen für das Jahr 2009 laufen schon – zelebriert Shri Subraya Sharma am Eröffnungsabend eine Yagya, eine glücksverheißende Feuerzeremonie.
Eine Schirmherrin hat das Potsdamer Indien-Festival auch. Sie heißt Shri und ist mit ihren zwei Jahren noch relativ jung. Doch ausgewachsen ist Shri, das Zwerg-Zebu – auch Robustrind genannt – mit seinen zwei Jahren längst und mit der Genügsamkeit eines Rindviehs den Repräsentationaufgaben einer Schirmherrin sicher gut gewachsen.
Dirk Becker
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