Landeshauptstadt: Branchenmix auf altem Sero-Gelände an Großbeerenstraße Aldi-Markt im Bau/ Bis Jahresende alles „am Netz“
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Babelsberg. Auf dem weiträumigen einstigen Betriebsgelände des VEB Sekundärrohstoffe an der Großbeerenstraße regt sich neues Leben: Ein Aldi-Markt wächst bereits aus der Erde; im November soll er komplett sein. Er ist Nachfolger der vor kurzem geschlossenen kleinen Halle, die außerhalb des Geländes lag und als Provisorium galt. Für ein weiteres stattliches Gebäude auf dem Sero-Areal ist der Bauantrag gestellt. Ein Unternehmen will hier seine Betriebsstätte für die Ausleihe von Baumaschinen einrichten. Noch nicht entschieden ist, wer sich direkt an der Straßenfront gegenüber der Beethovenstraße ansiedelt. Daneben verläuft dann die notwendige Erschließungsstraße, die zu den Parkflächen führt. Und zu den wieder belebten kleinen Altbauten, die bereits Mieter gefunden haben: Einen aus Caputh zugezogenen Kulissenbau-Betrieb und ein Getränkeservice. Auch diese Häuser erhalten neuen Schmuck. „Zum Jahresende ist alles am Netz“, versichern die beiden Geschäftsführer der „Großbeerenstraße GbR“, die aus dem schmuddeligen Barackengelände nahe dem Bahnhof Medienstadt ein ordentliches Gewerbegebiet entwickeln wollen. Es sei ja schließlich ein „Eingangstor“ zur Landeshauptstadt. Der Weg zur glänzenden Babelsberger Medienstadt ist nicht weit. Den Branchenmix mit stillem, ruhigem Gewerbe zu schaffen, ist das im B-Plan festgeschriebene Anliegen der Stadt, ebenso wie das der Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die vor gut zwei Jahren das fast 13 000 Quadratmeter große Gelände erworben hatte. „Es war höchste Zeit, die alten Hallen abzubrechen, sonst hätte der Wind die zerfetzte Dachpappe noch durch die Gegend geschleudert“, so Geschäftsführer Uwe Geisler. Rund zehn Gebäude mussten weggerissen werden, dann waren wegen des Verdachtes der Kontaminierung gründliche Bodenuntersuchungen notwendig. Erfreulicherweise ohne Befund. „Hier sind ausschließlich Flaschen, Papier und Lumpen umgewälzt worden.“ Deren Erfassung mit flächendeckenden Annahmestellen war das erklärte Ziel des VEB Sero, der sich im Juni 1952 an der Großbeerenstraße angesiedelt hatte. Mit großen Lagerhallen aber auch mit der Leitung der Bezirksdirektion Potsdam, die sich dann noch etliche Bürogebäude schuf. Ursprünglich war es Drewitzer Ackerland, während des zweiten Weltkrieges standen hier aber schon Baracken für Kriegsgefangene, die bei Orenstein & Koppel und bei der Ufa zur Arbeit eingesetzt waren. Aus dem volkseigenen Betrieb entstand nach der Wende eine Privatfirma gleichen Namens, die als Aktiengesellschaft bundesweit agierte und auch an die Börse ging. In Babelsberg behielt sie noch ein kleines Mitarbeiterteam, aber es gab keine Investitionen. So blieb es, bis die Firma vor zwei Jahren Insolvenz anmelden musste. Die GbR-Chefs betonen, dass sie für die Neugestaltung des Sero-Geländes keine Fördermittel erwarten können. Viel Lob zollen sie dagegen der Stadtverwaltung für das gute Zusammenwirken, für Ratschläge und Verständnis. Die Bürgerinitiative vom Stadtteil Am Stern hat hingegen Sorge, dass der neue Aldi-Markt dem nahe gelegenen Keplerplatz Konkurrenz macht. Jo
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