Aus dem GERICHTSSAAL: Brand bei einem Mitglied der Feuerwehr Zündete Ex-Freundin Wohnung an?
Exakt sechs Minuten brauchte die Berufsfeuerwehr am 10. Oktober vorigen Jahres von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Brandort in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
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Exakt sechs Minuten brauchte die Berufsfeuerwehr am 10. Oktober vorigen Jahres von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Brandort in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Die kurz darauf anrückenden Kameraden der freiwilligen Wehr Klein Glienicke stellten fest, es handelt sich um die Wohnung eines ihrer Angehörigen. Dicker Qualm drang aus dem angekippten Giebelfenster. Drei Brandnester befanden sich im Wohnzimmer, im Schlafzimmer sowie in einem Abstellraum. Sie konnten zügig gelöscht werden. Hitze- und Rußentwicklung waren jedoch enorm, die Räume unbewohnbar. Schnell wurde klar, es handelt sich um Brandstiftung. Tatverdächtig war Juliane J.* (23), Ex-Freundin des Wohnungsmieters und ebenfalls Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Klein Glienicke. Seit dem 17. Juni muss sie sich vor dem Schöffengericht verantworten, schweigt allerdings zum Vorwurf der Staatsanwaltschaft. (PNN berichteten.)
Während ihrer Beschuldigtenvernehmung gab Juliane J. gegenüber der Polizei zu, sie sei sich bewusst, einen Fehler gemacht zu haben. Dafür wolle sie geradestehen. Sie nannte Details, die nur die Täterin wissen konnte. Als sie nach mehrstündiger Befragung nach Hause gehen durfte, versicherte sie ihrer Tante dann allerdings: „Ich war es nicht. Ich habe nur gesagt, was sie hören wollten.“
„Die Angeklagte hat von sich aus erzählt, wo sie die Brände gelegt hat. Sie berichtete auf Nachfrage auch, dass sie die Sachen mit einem Feuerzeug entzündete“, erinnerte sich der Polizeibeamte Roland G. am zweiten Verhandlungstag. „Als Motiv gab sie an, sie sei wütend auf ihren Freund gewesen, der sie verlassen hatte.“ Am Schluss der Beschuldigtenvernehmung sei Juliane J. das Protokoll zum Lesen gegeben worden. Sein Kollege, der die Vernehmung führte, habe sie aufgefordert, gegebenenfalls Ergänzungen einzufügen oder Änderungen vorzunehmen. Dies habe sie nicht getan, sondern ihr Geständnis unterschrieben. „Ich hatte in gewisser Weise schon den Eindruck, dass sie weg wollte“, so der Polizeizeuge. Juliane J. sei jedoch keineswegs unter Druck gesetzt worden, sich unnötig zu belasten.
Die Verhandlung wird am 3. Juli fortgesetzt. (*Name geändert.) Hoga
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