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Landeshauptstadt: Brandanschlag: Noch keine Erkenntnisse Ermittler werten Bekennerschreiben aus

Gross Glienicke - Der Brandanschlag auf ein Auto des Leiters der EU-Task- Force für Griechenland, Horst Reichenbach, hat umfangreiche Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ausgelöst, detaillierte Erkenntnisse haben die Ermittler zunächst aber noch nicht. Weiterhin würden Spuren ausgewertet und ein Bekennerschreiben analysiert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Helmut Lange, auf Anfrage.

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Gross Glienicke - Der Brandanschlag auf ein Auto des Leiters der EU-Task- Force für Griechenland, Horst Reichenbach, hat umfangreiche Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ausgelöst, detaillierte Erkenntnisse haben die Ermittler zunächst aber noch nicht. Weiterhin würden Spuren ausgewertet und ein Bekennerschreiben analysiert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Helmut Lange, auf Anfrage.

Der Anschlag war am frühen Montagmorgen verübt worden. Menschen wurden nicht verletzt. Die Familie steht vorerst unter dem Schutz der Polizei. „Wir stellen einen angemessenen Objektschutz sicher“, sagte Polizeisprecherin Anja Resmer. Am Dienstag hatte sich eine Gruppe mit dem Namen „FreundInnen von Loukanikos“ zu der Tat bekannt. Der Name stammt von einem Hund, der immer wieder bei Protesten gegen den rigiden Sparkurs in Griechenland auftaucht. Das Tier gilt als Maskottchen der linken Szene und hat fast 68 000 Fans auf der Internetplattform Facebook.

Reichenbach leitet die „Task Force Griechenland“ seit September 2011. Die 30-köpfige Gruppe ist im Auftrag der EU-Kommission tätig. Der Volkswirt und langjährige EU-Beamte ist Medienberichten zufolge in Griechenland schon als „Gauleiter“ beschimpft worden. Die Europäische Kommission hat sich entsetzt über den Anschlag gezeigt. „Wir haben davon erfahren und verurteilen diese Attacke auf ein Mitglied der Kommission“, sagte ein Sprecher der Behörde in Brüssel. Zwar stehe die interne Sicherheitsabteilung im Kontakt mit der deutschen Polizei. Zu möglichen Motiven hinter dem Angriff wolle sich die Kommission jedoch nicht äußern.

Der 66-jährige Reichenbach ist mit der SPD-Europapolitikerin Dagmar Roth- Behrendt verheiratet. Zunächst war vermutet worden, dass der Anschlag ihr gegolten haben könnte. In Groß Glienicke tobt seit Monaten ein Streit um den Uferweg am See. Roth-Behrendt war in den Streit involviert. Sie ließ ihr Grundstück einzäunen, einigte sich später aber mit der Stadt, den Zaun wieder abzubauen. Der Ortsbeirat von Groß Glienicke verurteilte den Brandanschlag. Ortsvorsteher Franz Blaser (SPD) drückte seine „Abscheu“ gegenüber dieser Tat aus.

Mit „Loukanikos“ hat sich eine mutmaßlich linksextremistische Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Der Staatsschutz prüfe, ob das Bekennerschreiben echt sei. Darin hätten die Absender zugegeben, Steine und Farbflaschen gegen das Wohnhaus von Reichenbach geworfen und das vor der Tür geparkte Auto angezündet zu haben. Die Initiative kritisiere, dass sich das Leben der Griechen durch die von der EU verordneten Sparmaßnahmen „extrem verschlechtert“ habe. Auch die Bundesanwaltschaft interessiert sich wie berichtet bereits für den Brandanschlag. HC/dapd

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