Sport: Brandenburgs beste Athleten geehrt
Antje Möldner-Schmidt wird „Sportlerin des Jahres“ Brandenburg. Erfolgreicher Abend für Potsdamer Sportler
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Als auf der großen Leinwand gerade noch die letzten Bilder ihres Zieleinlaufs beim Rennen um die Europameisterschaft über 3000 Meter Hindernis zu sehen waren, musste Antje Möldner-Schmidt sich beim Betreten der Bühne die Tränen aus den Augenwinkel wischen. „Die Bilder zu sehen ist für mich immer noch sehr emotional“, erzählte die Leichtathletin vom LC Cottbus. Aber nicht nur die Videobilder, sondern auch die Auszeichnung, die ihr im Rahmen der Sportgala des Landes Brandenburg am vergangenen Samstag in der Potsdamer Metropolishalle verliehen wurde, waren für die 30-Jährige Grund zu Freude. Möldner-Schmidt wurde als Sportlerin des Jahres im Land Brandenburg ausgezeichnet.
„Für mich ist es eine absolute Ehre, gewählt worden zu sein“, freute sich die gebürtige Potsdamerin nach der Preisverleihung und hielt währenddessen die goldene Trophäe ständig locker in der Hand. Ehrungen wie diese seien für sie schöne Erfahrungen. In den letzten Jahren hatte Antje Möldner-Schmidt eher mit ihrem persönlichen Schicksal als mit den ganz großen sportliche Erfolgen für Aufsehen gesorgt. Im Januar 2010 war bei der Wahl-Cottbuserin Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden, woraufhin sie ihre sportliche Karriere zunächst unterbrechen musste. Dass sie dem Sport aber Lebwohl sagen müsste, habe aber nicht zur Diskussion gestanden. „Ich habe eigentlich überlegt, im selben Jahr noch bei den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen, aber ich hätte auch nie gedacht, dass mein Körper durch die Behandlung so runterfährt“, erzählte Möldner-Schmidt. Aus dieser krankheitsbedingten Pause kam die Leichtathletin, die ihre sportliche und schulische Ausbildung von Klasse sieben bis zehn an der Potsdamer Sportschule genoss, wieder erstarkt zurück. Mit dem goldenen Edelmetall bei der Europameisterschaft in Zürich im vergangenen August krönte sie ihre bisherige sportliche Laufbahn.
Schwimmer Christian Diener steht zwar noch am Anfang seiner sportlichen Karriere, hat als Vize-Europameister in diesem Jahr sein erstes internationales Glanzstück schon vollbracht. Gemeinsam mit seinem Trainingskollegen Yannick Lebherz konnten sich gleich zwei Athleten des Potsdamer SV die Plätze zwei und drei in der Kategorie „Sportler des Jahres“ belegen. „Der zweite Platz hat mich schon überrascht, andere haben ja ganz andere Titel geholt“, meinte Diener. „Für mich war es eine richtig geile Saison und da bin ich natürlich sehr stolz, diese Auszeichnung zu bekommen“, freute sich der gebürtige Cottbuser. Vom eigenen Bundesland für seine sportliche Leistung ausgezeichnet zu werden, sei für ihn auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Der Erstplatzierte Sebastian Brendel, der schon 2012 als Sportler des Jahres ausgezeichnet worden war, verweilt derzeit im Trainingslager in Florida, übermittelte jedoch per Videobotschaft seinen Dank für die erneute Wahl.
Seine Vereinskolleginnen Franziska Weber, die nach vier Siegen in Folge in diesem Jahr auf den dritten Platz gewählt wurde, Conny Waßmuth und Kathrin Wagner-Augustin sorgten für einen der vielleicht emotionalsten Augenblicke auf der Bühne. Für alle drei war der Moment gekommen, „Tschüss zu sagen“. Bereits vor einigen Wochen war Jochen Zühlke, der bis dahin Bundestrainer der Frauen gewesen war, bei der Neubesetzung der Bundestrainerposten nicht mehr berücksichtigt worden. „Eine Entscheidung, die an anderer Stelle getroffen wurde und nicht in unserem Ermessen lag“, wie die mehrfache Europa- und Weltmeisterin und Olympiasiegerin Wagner-Augustin zu verstehen gab. Während diese Abschiedstränen eher bitter schmeckten, war bei Antje Möldner-Schmidt, nachdem die anfänglichen Tränen getrocknet waren, das Lächeln den gesamten Abend über wie ins Gesicht gemeißelt.
Chantal Willers
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