zum Hauptinhalt
Nach der Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche 2005 ist jetzt das erste Teilstück der künftigen Balustrade zu sehen. Das 8,20 Meter hohe Eckstück des östlichen Treppenhauses wurde am Freitag enthüllt.

© Manfred Thomas

Wiederaufbau: Brandenburgs oberster Denkmalschützer kritisiert Wiederaufbau der Garnisonkirche

Der Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege, Detlef Karg, hat sich kritisch zum Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche geäußert. „Ich sehe das mehr als skeptisch“, sagte Karg in einem Interview und beklagte, dass in Brandenburg landesweit bestehende Kirchen verfallen.

Wenn am alten Standort in Brandenburgs Landeshauptstadt eine neue Kirche entstehen solle, könne das auch in der heutigen Architektursprache getan werden, sagte Karg der „Märkischen Oderzeitung“. Dort könne man genauso gut eine Erinnerungsstätte für den Verlust des Vorgängerbaus und die politischen Umstände, die dazu führten, einrichten.

Das Gotteshaus wurde 1945 durch Bomben zerstört, die Ruine 1968 im Auftrag der DDR-Regierung gesprengt. In den kommenden Jahren soll es als Symbolkirche für Versöhnung wiederentstehen. Die Kosten werden auf rund 100 Millionen Euro beziffert. Sie sollen auch nach dem Vorbild der Dresdner Frauenkirche durch Spendenkampagnen aufgebracht werden. Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker (91) ist Ehrenkurator der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Kuratoriumsvorsitzender ist der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Altbischof Wolfgang Huber. Karg beklagte, dass sich die evangelische Kirche „mit beträchtlichen Mitteln“ am Wiederaufbau der Garnisonkirche beteiligen wolle, zugleich aber der Bestand von 1.164 Dorfkirchen und 700 Stadtpfarrkirchen in Brandenburg ernsthaft gefährdet sei. So müssten etwa für die Sanierung der Marienkirche in Beeskow und für den Dom in Brandenburg erhebliche Mittel aufgebracht werden. Er betonte, „wenn wir uns öffentliche Zuschüsse für den Wiederaufbau der Garnisonkirche leisten, sollten wir uns auch die Gelder für eine Denkmalsstiftung leisten“. KNA

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false