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PRO & Contra: Braucht Potsdam einen neuen ÖPNV-Fahrplan ?

PRO & Contra Ein neues Konzept für den Potsdamer Nahverkehr ist da, dazu soll noch ein neuer Fahrplan erarbeitet werden. Doch bevor der Plan überhaupt geschrieben ist, verbreiten Kritiker aus den Stadtfraktionen der CDU und SPD Untergangsstimmung und warnen vor längeren Wartezeiten für die Straßenbahnnutzer (PNN berichteten).

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PRO & Contra Ein neues Konzept für den Potsdamer Nahverkehr ist da, dazu soll noch ein neuer Fahrplan erarbeitet werden. Doch bevor der Plan überhaupt geschrieben ist, verbreiten Kritiker aus den Stadtfraktionen der CDU und SPD Untergangsstimmung und warnen vor längeren Wartezeiten für die Straßenbahnnutzer (PNN berichteten). Die Verkehrsbetriebe (ViP) halten dagegen, dass die Verwaltung das Konzept noch nicht an sie weitergeleitet hat – und ohne Konzept sei eben ein komplett neuer Fahrplan nicht möglich. Die Aufgeregtheiten legen sich hoffentlich bald, denn ein neuer Fahrplan könnte Potsdam und besonders den Verkehrsbetrieben viele Vorteile bringen. Das wichtigste Argument für einen neuen Fahrplan dürften für die ViP und die Stadtverwaltung mögliche Effizienzgewinne bei den Buslinien sein: Entweder werden mit derselben Zahl an gefahrenen Kilometern mehr und öfter Haltestellen bedient, oder es wird mit weniger gefahrenen Kilometern ohne Abstriche am bisherigen Service Kraftstoff gespart. Wenn es dabei gelingt, neue Ortsteile wie Marquardt mehr an Potsdam heranzuführen und in den Nachtstunden zu bedienen: Umso besser. Mindestens genau so nötig wäre eine bessere Abstimmung des neuen Fahrplans auf die Berliner S-Bahn, denn wer zur Zeit am Hauptbahnhof ankommt, erwischt nur mit Glück gleich eine richtige Bahn – vor allem abends und in der Nacht. Auch die Zusammenarbeit mit der Havelbus GmbH ist durchaus noch ausbaufähig. Deshalb sollten alle Beteiligten erst einmal auf den neuen Plan warten, in den die ViP im Interesse ihrer Kunden hoffentlich auch aktuelle Nutzerstatistiken einfließen lassen. Henri Kramer Kaum ein Fahrplan bleibt so leicht in den Köpfen der Bus- und Bahnkunden hängen wie der Potsdamer: Der Fahrgast muss sich nur den Takt merken und weiß, dass etwa die Tram 94 vom Platz der Einheit alle zehn Minuten nach Babelsberg fährt: beispielsweise 14, 24 oder 34 Minuten nach der vollen Stunde. Allein darum lohnt es sich, diesen Plan zu behalten. Natürlich sollten die neuen Ortsteile besser an die Innenstadt angebunden werden. Doch wozu dafür einen neuen Fahrplan für die alten Stadtteile? Der „Takt 2000“ von Verkehrsberater Dieter Doege, nach dem sich hier Busse und Bahnen richten, funktioniert gut: Ohne lange Wartezeiten kommen die ViP-Kunden an ihre Ziele: Ob die Behindertenwerkstätten auf Hermannswerder oder der Industriepark Babelsberg oder das Stadion am Luftschiffhafen. Wer zukünftig über sieben Minuten auf die Anschlussbahn warten muss, wie im bisherigen Fahrplanentwurf des ViP, überlegt sich, vielleicht doch lieber das Auto zu nehmen. In einer Stadt voller Dauerbaustellen und Straßensperrungen keine schöne Vorstellung. Zumal der ViP doch Kunden gewinnen will und muss, um den Nahverkehr wirtschaftlicher zu gestalten. Zudem würde die Stadt, wenn sie den „Takt 2000“ ersetzt statt ihn einfach zu ergänzen, das Geld doppelt ausgeben. Denn den Plan von Doege, der seit 2000 gilt, hat sie bereits gezahlt. Der Verkehrsbetrieb in Potsdam und das mit der Konzeption beauftragte Berliner Unternehmen „Planung Verkehr Transport AG“ sollten sich darauf konzentrieren, den bewährten Potsdamer Fahrplan zu optimieren. Juliane Wedemeyer

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