Landeshauptstadt: Breitband wächst

Zentrum Ost - Das rund 25 Meter lange Pressezelt, die engagierte Band „Los Rapidos“ sowie der Umfang des Büfetts ließen erkennen, dass hier etwas gefeiert werden sollte: Gestern um 11 Uhr fand am Humboldtring die feierliche Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts des Potsdamer RFT-Glasfasernetzes statt. „Heute wird Potsdam zu einer Kommunikationshochburg“, verkündete Albrecht Gerber, Chef der Staatskanzlei.

In der Tat, RFT verspricht einiges für die Landeshauptstadt: Die drei großen Bereiche Fernsehen, Telefonie und Internet kommen bei RFT aus einer Hand und bieten unter anderem ein erweitertes Angebot für hochauflösendes Fernsehen und schnelleres Internet. Damit mache sich das Unternehmen von Vorlieferanten unabhängiger. Die Leistungsfähigkeit der Glasfasern soll vor allem die gestiegenen kommunikativen Bedürfnisse von Privatkunden und Firmen befriedigen können: HDTV, Videokonferenzen, E-Learning – alles Dinge, bei denen große Datenmengen schnell durchs Netz gehen müssen. Bis zu 120 Megabit pro Sekunde sollen die „Datenhighways“ transportieren können. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) zeigte sich erfreut: „Damit erreichen wir einen Standard der Kommunikationsinfrastruktur, der vor 20 Jahren noch undenkbar war.“ Nachdem RFT bereits viele ländliche Regionen versorgt hat, wird nun Potsdam angebunden: „Der erste Bauabschnitt wird die Wohngebiete Drewitz, Stern, Babelsberg und Waldstadt versorgen. Das gesamte Investitionsvolumen für Potsdam beläuft sich auf 37 Millionen Euro – ohne Fördermittel“, so RFT-Chef Klaus-Peter Tiemann.

Der Potsdamer Markt scheint attraktiv, am Montag will ein weiterer Kabelnetzbetreiber sein Angebot ausweiten. Die Firma Telecolumbus kündigte gestern an, ab November 50 000 Haushalte in Potsdam mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu versorgen. Ab Montag sollen bereits 20 Testkunden in Wohnungen der Genossenschaft „Karl Marx“ mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde surfen können, hieß es gestern.Erik Wenk