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Gold-Hoffnung für die Heim-EM. Lutz Altepost, Norman Bröckl, Torsten Eckbrett und Björn Goldschmidt (von rechts) paddeln in Brandenburg den 1000-Meter-Viererkajak.

© ddp

KANU-EUROPAMEISTERSCHAFTEN IN BRANDENBURG: Potsdamer wollen zu Edelmetall paddeln: Bronze in Peking soll Gold auf dem Beetzsee folgen

Lutz Altepost und Torsten Eckbrett gehören mit dem Viererkajak zu den deutschen Titel-Hoffnungen

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Lutz Altepost ist nicht zu übersehen. 1,93 Meter Körpergröße und ein Kreuz wie ein Kleiderschrank – der Paddler des KC Potsdam ist eine imposante Erscheinung. Bei den Europameisterschaften der Rennkanuten, die morgen Abend am Brandenburger Beetzsee feierlich eröffnet werden, setzt der 27-Jährige aber weniger auf körperliche Eleganz als vielmehr auf seine Kraft, um den deutschen Viererkajak über 1000 Meter zu Edelmetall zu führen, das möglichst golden glänzen soll. „Europameisterschaften im eigenen Land sind immer etwas Besonderes, und wenn sie noch dazu vor der eigenen Haustür stattfinden, sind sie ein Highlight“, sagt der Schlagmann des K4 und Athletensprecher der deutschen Rennkanuten, der mit seiner Freundin Maria Schmidtke und dem knapp zweijährigen Töchterchen Tiana June in Werder (Havel) wohnt. „Deshalb wollen wir vier nun auch zeigen, was wir können.“

Wir vier – das sind neben ihm sein Potsdamer Klubkamerad Torsten Eckbrett sowie Norman Bröckl aus Berlin und Björn Goldschmidt aus Karlsruhe. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Peking paddelte dieses Quartett auf der langen Strecke zur Bronzemedaille, 2007 bei den Heim-Weltmeisterschaften in Duisburg waren Altepost, Bröckl, Goldschmidt und der Magdeburger Marco Herszel 1000-Meter-Weltmeister geworden. Im vergangenen Jahr wurde Herszel von Torsten Eckbrett verdrängt, der in diesem Jahr seinen Platz im Viererkajak behauptet hat und kurz vor dem EM-Start gesteht: „So eine EM vor der Haustür motiviert immer noch besonders.“

Nach der Rückkehr von den Olympischen Spielen 2008 zog Torsten Eckbrett vom heimischen Potsdam nach Mannheim zu seiner Freundin Carolin Leonhardt, die ebenfalls zur deutschen Nationalmannschaft zählt und jetzt bei den Europameisterschaften den Viererkajak der Frauen über 200 und 500 Meter paddeln wird. Der 25-Jährige, der weiter für den KCP startet, bezog mit seiner Liebsten eine Wohnung im Mannheimer Stadtteil Sandhofen und begann, Betriebswirtschaftslehre mit der Fachrichtung Accounting und Controlling zu studieren. „Durch dieses Studium“, erzählt der 1,87 Meter große Torsten Eckbrett nun, „habe ich weniger Zeit für meinen Sport als früher, musste ich in meinem Training auch zurückstecken. Den Trainingsumfang von 2008 konnte ich nicht mehr ganz realisieren, trotzdem habe ich inzwischen wieder meinen Leistungsstand vom vergangenen Jahr erreicht.“ Mit dem will der Student, der im Viererkajak auf Position drei sitzt und dort vor allem als „Kraftmaschine“ fungieren soll, zum Erfolg seines Bootes beitragen.

Bei den Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Mailand hatten Alte- post/Bröckl/Eckbrett/Goldschmidt die Silbermedaille hinter der Slowakei gewonnen, am kommenden Samstag will das Quartett sogar nach dem Titel greifen. Chefbundestrainer Reiner Kießler nennt den K4 der Männer über 1000 Meter „einen der Trümpfe, die in Brandenburg stechen müssen“.

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