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Landeshauptstadt: Brot statt Not

Neuer Backofen zum Jubiläum bei Bauer Ruden / Elona Müller: In Stadt steig Akzeptanz für ländlichen Raum

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Fahrland - Die Landwirte konnten am Wochenende aufatmen: Die 12. Brandenburger Landpartie ist diesmal nicht ins Wasser gefallen. So waren viele Landluft-Schnuppernde unterwegs, die auch Notiz nahmen von der Tafel an Neumanns Erntegarten in Bornim, die darauf hinweist: Ab sofort können Erdbeeren und Süßkirsche in der Selbsternte gepflückt werden. Das gilt ebenso für die Obstscheune Satzkorn. „So ein gute Wetterprognose hatten wir seit Jahren nicht mehr“, sagte Ernst Ruden am Sonnabend zur Eröffnung. Das konnte seine Gäste aus der Stadt- und Landespolitik nur bestätigen, im vergangenen Jahr hatten sie auf einer Kremserfahrt gefroren. Diesmal konnte der Bauernhof Ruden mit einer Neuheit aufwarten: Einem nach historischem Vorbild aufgebauten Backofen, der jetzt noch trocken geheizt wird. Dort soll bald Brot gebacken werden, freute sich Ernst Ruden jun. im Jubiläumsjahr des Bauernhofs. Die Familie kam 1939 aus Sperenberg (bei Zossen) nach Krampnitz. Der Großvater erhielt am 27. Februar 1946 durch die Bodenreform 5,75 Hektar Land per Urkunde und wurde Neubauer. 1965 trat er als letzter freier Bauer der LPG bei, seit 1991 baute Ernst Ruden als Wiedereinrichter den Hof als landwirtschaftlichen Betrieb im Haupterwerb wieder auf, die Familie bewirtschaftet heute 240 Hektar. Vor vier Jahren gab er den Staffelstab an seinen Sohn weiter.

Der Backofen wurde von Fahrlands Pfarrer Herwig Schworm mit einem Zitat von Urgroßvater Ruden gesegnet, der früher Pfarrer und zugleich Landwirt in Sperenberg war. Denn der Ofen solle daran erinnern, dass „das Brot brechen“ und „die Not brechen“ zusammen gehören. Elona Müller ist als Beigeordnete für die Landwirte verantwortlich. Für sie sei es nicht die erste Landpartie und sie könne feststellen: In der Stadt ist die Akzeptanz für den ländlichen Raum gestiegen. Ortsbürgermeister Claus Wartenberg zitierte zu diesem Anlass Ludwig Uhlands „Wer redlich hält zu seinem Volke ...“ aus dem Bauernkalender 1950. Die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior hatte ein Tüte Bio-Roggenmehl aus der Mühle in ihrem Heimatdorf Langerwisch mitgebracht und will damit ein Zeichen für ein gutes Miteinander von Landeshauptstadt und Landkreis setzen.

Unterdessen hatte die Bildungsbeigeordnete Gabriele Fischer die Patenschaftsabkommen des Obstguts Marquardt von 2000 mit der Fahrländer Regenbogenschule und der Neu Fahrländer Kita „Kinderland“ erneuert. Für die Jüngsten und ihre Eltern sollen in der Arbeitsgemeinschaft „gesunde Ernährung“ im Herbst in der Obstscheune drei verschiedene Kochnachmittage veranstaltet werden. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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