Landeshauptstadt: Brücke über Templiner See „kleineres Übel“ Pilotprojekt für Park-and-Ride an der Pirschheide geplant
Wenn unbedingt ein dritter Havelübergang gebaut werden muss, dann nur entlang der Eisenbahnbrücke über den Templiner See, weit außerhalb Potsdams: Die Bürgerinitiative gegen die Stadtautobahn Südtangente bekräftigte auf ihrer Jahreshauptversammlung am Mittwochabend ihre Forderung nach Alternativen gegenüber einer Verlängerung der innerstädtischen Entlastungsstraße (Ises) am Hauptbahnhof. Seit mittlerweile zehn Jahren kämpft man in Potsdam-West gegen eine Autobahn über die Neustädter Havelbucht.
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Wenn unbedingt ein dritter Havelübergang gebaut werden muss, dann nur entlang der Eisenbahnbrücke über den Templiner See, weit außerhalb Potsdams: Die Bürgerinitiative gegen die Stadtautobahn Südtangente bekräftigte auf ihrer Jahreshauptversammlung am Mittwochabend ihre Forderung nach Alternativen gegenüber einer Verlängerung der innerstädtischen Entlastungsstraße (Ises) am Hauptbahnhof. Seit mittlerweile zehn Jahren kämpft man in Potsdam-West gegen eine Autobahn über die Neustädter Havelbucht. Mit der Neugestaltung des brach liegenden Alten Marktes müsste ein Teil der Breiten Straße zurückgebaut werden, so zumindest sehen es die zuständigen Planer der Stadt. Befürworter der innerstädtischen Entlastungsstraße fordern deshalb einen alternativen Havelübergang vom Hauptbahnhof bis auf den Kiewitt. Aber: „So lange das alte Straßennetz erhalten bleibt, wird die Ises nicht gebaut“, ist sich der PDS-Stadtverordnete Ralf Jäkel sicher. Aufgrund der schlechten Finanzlage Potsdams und der noch unklaren Nutzung eines wieder aufzubauenden Stadtschlosses auf dem Alten Markt gibt es jedenfalls zurzeit keine Aktivitäten, die daran etwas ändern könnten. Jäkels Mitstreiter bei der Initiative gegen die Ises, Manfred Menning (SPD), sieht jedoch die Freimachung des Schlossgrundrisses auf dem Alten Markt unmittelbar bevor stehen. Ein Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten dafür liegt bereits vor. Auch sind vorbereitende Arbeiten bereits in vollem Gange. „Wenn das kommt, wird der Druck groß“, so Menning. Mit ihrer Forderung nach der B1-B2-Verknüpfung bringt sich die Bürgerinitiative jedoch in Misskredit bei den Anwohnern der Forststraße im Westen der Stadt. Sie befürchten mit dieser Variante ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in ihrer Nachbarschaft und haben vor einem Jahr eine eigene Initiative gegründet. Longinus Schmidt, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen die Stadtautobahn Südtangente, warnte davor, sich gegeneinander ausspielen zu lassen und forderte eine bessere Zusammenarbeit zwischen den engagierten Bürgern. Das Ziel sei schließlich in beiden Fällen ähnlich: Weniger Verkehr in Potsdam. Dies könnte durch so genannte Park-and-Ride-Plätze am Stadtrand verwirklicht werden: Potsdam-Besucher lassen ihr Auto vor den Toren der Stadt stehen und fahren mit Bus oder Bahn weiter. „Nur sieben Prozent des Auto-Aufkommens ist Durchgangsverkehr“, weiß Schmidt. Zusammen mit der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz wolle die Initiative im nächsten Jahr ein Pilotprojekt an der Pirschheide umsetzen. Erste Überlegungen gehen dahin, dass die Potsdam-Pendler feste Autostellplätze auf einem bewachten Areal zugewiesen bekommen. Außerdem sollen Zureisende gleich hier Informationen über den öffentlichen Nahverkehr und einen Behördenwegweiser vorfinden. Gespräche mit Potsdamer Unternehmen liefen bereits, bei vielen sei man auf Wohlwollen gestoßen. Thomas Lähns
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