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Landeshauptstadt: Bundesförderung für Golmer Inkubator

Go:In setzt sich gegen 79 Bewerber durch / Vis-á-pix GmbH aus Potsdam gewinnt IHK-Innovationspreis

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Das Projekt „Go:Inkubator“ des Innovations- und Gründerzentrum „Go:In“ im Wissenschaftspark Golm hat sich gegen 79 Bewerber durchgesetzt und den Zuschlag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erhalten. Im Rahmen des Förderprogramms „Exist – Existenzgründungen aus Hochschulen“ wird das Golmer Hilfsangebot für junge akademische Existenzgründer für die Dauer von drei Jahren gefördert. Dies erklärte gestern Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei seiner Rede zur Eröffnung des Innovationstages der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK). „Wir sind stolz darauf, dass wir den Zuschlag erhalten haben“, sagte Jakobs.

Die Europäische Union, der Bund, das Land Brandenburg, der Landkreis Potsdam-Mittelmark und die Landeshauptstadt Potsdam haben mit Fördermitteln und Zuschüssen die finanzielle Basis für das Go:In geschaffen, das laut Jakobs noch in diesem Jahr eröffnet wird.

Auf dem Innovationstag verlieh IHK-Präsident Victor Stimming den Unternehmensinnovationspreis der IHK Potsdam. Von den 41 Bewerbern aus der Region Westbrandenburg kamen allein zwölf aus der Landeshauptstadt. Zu den von einer Jury ausgewählten Siegern gehört auch ein Potsdamer Unternehmen: die Vis-á-pix GmbH. Das 2004 gegründete Unternehmen des Geschäftsführers Ivo Keller hat derzeit 22 Beschäftigte. Vis-à-pix hat seine Wurzeln im Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik/Heinrich-Hertz-Institut (Berlin) und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum führenden Anbieter von intelligenter Videoanalyse-Software. Mit der Software „People Counter“ hat das Team von Vis-à-pix ein System zum korrekten Erfassen von Menschen auf Videos entwickelt. Die Software analysiert Videoströme und erkennt automatisch die darin enthaltene Anzahl der Personen. Selbst bei großen Menschenmengen stellt der „People Counter“ fest, wie viele Personen die Räumlichkeiten betreten oder wieder verlassen haben.

Jakobs stellte in seiner Rede die Gretchenfrage: „Nun sag, wie hast du es mit der Innovation?“ Anders als Goethes Faust wolle sich Potsdam um die Antwort nicht drücken. Potsdam besitze ein innovations- und gründerfreundliches Klima. Im Internationalen Kostenwettbewerb könne sich der Standort nicht profilieren. Daher müsse das Motto lauten: „Nicht billig, sondern besser.“ Jakobs untermauerte das Innovationspotential der Stadt mit Zahlen: Mit 123 Wissenschaftlern auf 10 000 Einwohner habe Potsdam die höchste Wissenschaftlerdichte Deutschlands und liege als Wissenschaftsstandort auf Platz Vier in der Bundesrepublik. Die jährlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung der Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen belaufe sich auf 284,5 Millionen Euro. Mit einer Gründungsintensität von 6,5 Unternehmen je 10 000 Erwerbsfähigen belege Potsdam bei den kreisfreien Städten Deutschlands den dritten Platz hinter München und Darmstadt. „In Ostdeutschland ist Potsdam Spitze und lässt Standorte wie Jena und Dresden hinter sich“, so der Oberbürgermeister. Ende 2007 werde Potsdam nach der Grundsteinlegung eines neuen Gründerzentrums in Babelsberg allein über sechs Technologie- und Gründerzentren verfügen. Aber nicht alle Potentiale seien ausgeschöpft: So kooperierten 78 Prozent der Potsdamer Institute mit Wirtschaftsunternehmen, jedoch nur vier Prozent davon seien Potsdamer Unternehmen. Jakobs: „Dieser Anteil muss steigen.“ Ziel müsse die Entstehung räumlich vernetzter Produktionssysteme sein.

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