ATLAS: Bürgerchance
ATLAS Kay Grimmer über kulturelles Mitmischen Das Kolloquium im Alten Rathaus hat es bewiesen. Die „alten Hasen“, ehemalige und aktuelle Intendanten verschiedenster Kulturhauptstädte Europas, beteten es fast gebetsmühlenartig herunter: Einwohner einbeziehen, Stimmung für die Bewerbung machen, die Massen integrieren.
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ATLAS Kay Grimmer über kulturelles Mitmischen Das Kolloquium im Alten Rathaus hat es bewiesen. Die „alten Hasen“, ehemalige und aktuelle Intendanten verschiedenster Kulturhauptstädte Europas, beteten es fast gebetsmühlenartig herunter: Einwohner einbeziehen, Stimmung für die Bewerbung machen, die Massen integrieren. Doch noch immer tun sich die Potsdamer reichlich schwer mit dem Begriff Kulturhauptstadt. Weil noch immer nicht begonnen wurde, das Projekt verständlich zu präsentieren. Niemand weiß so recht, was das für die Stadt bedeutet, für die Menschen erst gar nicht. Nicht umsonst hat Kassel ordentlich gepunktet, gerade weil die Verantwortlichen ihre Bürger von Beginn an einbezogen hatten. Kultur bedeutet eben nicht nur hohe Kunst, sondern auch soziale Kultur. Und das fängt bei der Einbeziehung der Bevölkerung an. Sicher hat Potsdams Projektmanager nicht unrecht, wenn er eine Punktladung zur Mitte 2005 anstrebt. Sicher wird es Eindruck schinden, wenn dann tausende beschirmte Potsdamer für die Bewerbung einstehen. Doch die Zeit drängt. Denn allzu leicht wird es nicht werden, bei allgemein knappen Kassen Begeisterung für ein freiwilliges Millionenprojekt zu wecken. Letztlich jedoch wäre es aber bedauerlich, wenn die Einwohner die Chance verkennen, sich europaweit präsentieren zu können als kulturelle und weltoffene Stadt.
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