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Landeshauptstadt: Bürgerhaus für Potsdam-West

Haeckel-Gesamtschule könnte nach Schließung für Kinder- und Jugendprojekte offen stehen

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Haeckel-Gesamtschule könnte nach Schließung für Kinder- und Jugendprojekte offen stehen Von Henner Mallwitz Brandenburger Vorstadt. Die Diskussionen um die Schaffung eines Bürgerhauses in Potsdam-West könnten schon bald vom Tisch sein. Denn: Die Kooperationsgemeinschaft des Vereins Rückenwind e.V. und der Arbeits- und Sozialprojekte Brandenburg (ASPB) will künftig stadtteilbezogene Arbeit unter anderem im Gebäude der ab kommenden September leer stehenden Haeckel-Gesamtschule anbieten. Grundlage des Konzeptes ist die Neubebauung des Geländes an der Knobelsdorffstraße 7, auf dem der Rückenwind e.V. nach wie vor die marode Kita für seine Arbeit nutzt. Die Planung des Bauträgers sieht vor, neben einem Ärztehaus mit Apotheke und einem Gebäude für betreutes Wohnen auch ein Bürgerhaus mit Gaststätte zu errichten. „Das soll dann ein Anlaufpunkt für Vereine und Institutionen, vor allem aber für die Anwohner von Potsdam-West werden“, sagt Rückenwind-Geschäftsführer Michael Blume. Die Räume könnten Kleingärtnern und Parteien für Versammlungen zur Verfügung gestellt werden, Angebote für Senioren werde es geben, und auch an Tanzveranstaltungen sei gedacht. Einerseits also Angebote für das gesamte Wohngebiet – auf der anderen Seite gehe es jedoch um spezielle Offerten wie etwa Kinder- und Jugend-Freizeitprojekte. Blume: „Damit wollen wir möglichst viele Schulpflichtige aus Potsdam-West und der Brandenburger Vorstadt erreichen und würden so eine große Bedarfslücke schließen.“ Eines wissen die Macher von Rückenwind jedoch auch: Die jungen Leute unter einem Dach mit den älteren oder gar im Ärztehaus zu beschäftigen, dürfte schwer sein. Die ab Sommer leer stehende Haeckel-Gesamtschule scheint da die beste Alternative zu sein. „Wir wollen zwar nicht das ganze Bürgerhaus in die Schule verlegen, möchten aber einen Teil unserer Angebote dort unterbringen“, sagt Mitarbeiterin Angelika Wittkowsky. „Die Unterrichtsräume eignen sich bestens für unsere Projekte.“ Unter anderem werde da vorerst an regelmäßigen Nachhilfeunterricht und ein Computerkabinett, an Theater und Tanz, Malen, Spiele und sogar Sport in der benachbarten Halle gedacht. Die Schule sei also nur eine Schiene des Gesamtprojekts Bürgerhaus – der andere, nicht weniger umfangreiche Teil, werde in dem neuen Gebäude untergebracht. Zwar werde am endgültigen Konzept nach wie vor noch gefeilt, und auch die Investitionskosten sind noch nicht beziffert, aber die dürften sich nach Ansicht Blumes in überschaubaren Grenzen halten. „Letztlich geht es allenfalls um die Finanzierung der Materialkosten“, sagt der Geschäftsführer. „Den gesamten Innenausbau, die Maler- und Elektroarbeiten können unsere Mitarbeiter durchführen.“ Neben dem Dienstleistungsangebot, das die Kooperationspartnerschaft für einkommens- und sozialschwache Bürger übernimmt – unter anderem werden Gebrauchtmöbel aufgearbeitet und zum Selbstkostenpreis verkauft sowie Transporte organisiert – werden auch Renovierungs-, Maler- und kleinere handwerkliche Arbeiten angeboten. Erstmals wird der Verein in Zusammenarbeit mit Firmen in diesem Jahr eigene Lehrlinge in den Bereichen Bürokommunikation und Gartenbau ausbilden. Ein wichtiges Standbein, so Blume, sei das Second-Hand-Projekt für Möbel, Kleider, Bücher und Hausrat. Die Nachfrage sei bei den Bedürftigen ungebrochen: In der Schule würde der Verein ebensolche guten Lagerbedingungen wie in der Knobelsdorffstraße vorfinden. Indes sind auch die Verhandlungen mit dem Schulverwaltungsamt angelaufen. „Bis jetzt gab es ein erstes orientierendes Gespräch“, so Dietmar Weiberlen, Bereichsleiter Schule. „Grundsätzlich ist das Ganze natürlich möglich; nun muss verhandelt werden.“ Die wichtigste Frage wird wohl jene nach dem Verbleib der Schüler sein. Denn derzeit werden in der einstigen Schule 32 noch sechs Klassen unterrichtet.

Henner Mallwitz

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