Landeshauptstadt: Bürgerinitiative will Kino Melodie retten
SPD: Kulturelle Nutzung im B-Plan verankern / Andere Fraktionen signalisieren Zustimmung
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SPD: Kulturelle Nutzung im B-Plan verankern / Andere Fraktionen signalisieren Zustimmung Innenstadt - Das Kino Melodie könnte als Kulturstandort mit Kino erhalten bleiben. Die „Initiative zur Wiederbelebung des Traditionskinos Melodie Potsdam“ will das Kino übernehmen und über eine gGmbH betreiben. Dies geht aus einem Konzept der Initiative hervor, das gestern an die Stadtverordnetenfraktionen übergeben wurde. Das seit längerem ungenutzte Kino in der Friedrich-Ebert-Straße steht derzeit zum Verkauf, im Gespräch ist unter anderem eine Passage mit Gewerbe. Um den Standort als Kino zu erhalten, will die SPD-Fraktion eine Änderung des Bebauungsplanes beantragen, so dass „die kulturelle Nutzung des Komplexes als prioritäres Sanierungs- und Betreiberziel“ festgeschrieben wird. Ein entsprechender Auftrag an den Oberbürgermeister soll in die nächste Stadtverordnetenversammlung eingebracht werden. Die letzten Versuche zur Betreibung eines Kinos scheiterten Ende des vergangenen Jahres an den hohen sicherheitstechnischen Auflagen der Bauaufsicht. Nach ersten Reaktion der einzelnen Fraktionsvorsitzenden könnte dem Anliegen der Bürgerinitiative gefolgt werden. Der Bündnisgrüne Peter Schüler sagte gegenüber PNN: Ohne das Konzept näher geprüft zu haben, „finde ich das ausgesprochen sympathisch“. Hans-Jürgen Scharfenberg (Linkspartei.PDS) bezeichnet die Idee als interessant und wolle sie daher gemeinsam mit der Fraktion näher betrachten. Schüler, der einem entsprechenden Antrag der SPD in der Stadtverordnetenversammlung folgen wolle, wies jedoch darauf hin, dass durch die Nutzungsbeschränkung ein Wertverlust des Grundstückes für die jetzige Eigentümerin entstehe, der bei einem Verkauf gegenüber der Stadt geltend gemacht werden könnte. Auch Schubert sagte, die Finanzierung zur Umsetzung des Konzeptes sei noch nicht klar. Seine Unterstützung für das Projekt ende, wenn finanzielle Forderung aus dem städtischen Haushalt abzusehen sind. Die Initiative dürfe in keinster Weise das Stadtsäckel belasten. Auch eine von der Bürgerinitiative favorisierte Sanierung mit Geldern aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt steht Schubert in diesem Rahmen skeptisch gegenüber. Dies hatte die Bürgerinitiative mit ihren Vertretern Siegmund Radtke und Thomas Uhlig als Möglichkeit bezeichnet, das unter Denkmalschutz stehende Kino zu sanieren. Inhaltlich stellt sich die Initiative Programmkino mit politischer Bildung, ein Lernort Kino für Schulen und eine Promotionsfläche für die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad-Wolff vor. Wie Uhlig den PNN sagte, werde das Konzept nun verfeinert und auf weitere Anforderungen abgestimmt. Jan Brunzlow
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