Landeshauptstadt: Bürgerstolz auf Sanssouci
Den vermisst der neue Marketingchef der Stiftung
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Den vermisst der neue Marketingchef der Stiftung Sich gegenüber einem Dresdner negativ über die von den Staatlichen Kunstsammlungen verwalteten Schlösser, Kirchen und Galerien zu äußern, dürfte lebensbedrohlich werden. Diesen ausgeprägten Bürgerstolz kann der zuvor in Elbflorenz tätige neue Marketingchef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Dr. Tilmann von Stockhausen, in Potsdam nicht erkennen. In den Äußerungen beispielsweise zum Parkeintritt hat er „aggressive Töne“ gegenüber der Stiftung gefunden. Nun sind die Liebe zu den Bau- und Kunstdenkmalen einerseits und die Einschätzung der Tätigkeit der Stiftung andererseits zwar verschiedene Schuh, aber die Identifizierung der Potsdamer mit ihrem Weltkulturerbe kann durchaus weiter vorangebracht werden. Dafür will sich Stockhausen einsetzen und sieht in der neu strukturierten Stiftung (auch eine Abteilung Marketing gab es bisher nicht) beste Grundlagen. Mit den wichtigsten touristischen Vermarktern hat der 39-jährige gebürtige Schleswiger schon Gespräche vereinbart. Wie schon in Dresden, will Stockhausen die Bahn und neu sogar die Billigfluganbieter als Werbepartner für die Schlösser und Gärten gewinnen. Dabei denkt er über die deutschen Grenzen hinaus: Das starke Interesse der Südeuropäer an Kulturreisen müsse ebenso genutzt werden wie die in der Werbung bisher vernachlässigte Reiselust der Engländer. Mehr „Events“ soll es auch geben, so durch die Herauslösung jugendattraktiver Bausteine aus der „Schlössernacht“. Dabei werde er als promovierter Kunsthistoriker „berechtigte konservatorische Bedenken“ der Denkmalpfleger berücksichtigen. Natürlich hat sich auch Stockhausen vorgenommen, den dann weiter wachsenden Besucherstrom von Schloss Sanssouci weg auf das Neue Palais und andere sehenswerte Schlösser zu lenken. Er wäre der erste, der das schafft. Zunächst wird er ohnehin dafür sorgen müssen, dass sich die im Sommer 2004 gegründete und bisher cheflose neue Abteilung Marketing stabilisiert. Noch sind die Stellen für Publikationen, für Werbeschriften und für die immer wichtiger werdende Einwerbung von Fremdmitteln unbesetzt. E. Hoh
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