Von Henner Mallwitz: „Burghausen kann kommen“

Das eher dürftige Auftreten seiner Elf im Landespokalspiel gegen Stahl Brandenburg am vergangenen Samstag wertete Dietmar Demuth mit den Kickern des SV Babelsberg anschließend natürlich aus. Mit 4:2 setzte sich der haushohe Favorit am Ende zwar durch – dass er dafür allerdings in die Verlängerung musste, konnte alles andere als befriedigen. Das leidige Drumherum, das das Spiel und das „Nachspiel“ begleitete (PNN berichteten) ging die Mannschaft weniger etwas an. Im Gegenteil: Die Männer wurden auf der Heimfahrt selbst noch gestraft, als ihr Mannschaftsbus von Hooligans mit Flaschen beworfen wurde.

Das ist inzwischen jedoch zum Glück Geschichte, und so haben Trainer und Mannschaft den Blick wieder frei für die anstehenden Aufgaben. Die erste ist am Samstag zu lösen, und es ist keine leichte. Mit dem SV Wacker Burghausen kommt am 12. Spieltag der Dritten Liga der aktuelle Tabellen-15. zum Zwölften. Einen Favoriten sollte es da nicht geben – allenfalls könnte der Heimvorteil ein Babelsberger Trumpf sein.

„Das ist schon möglich“, bestätigt Trainer Dietmar Demuth. „Schließlich haben wir vor heimischem Publikum bis jetzt auch die meisten Punkte im Saisonverlauf geholt.“ Das hat auch Burghausens Trainer Mario Basler erkannt, der den Gastgebern kürzlich in einem Interview mit dieser Zeitung Heimstärke bestätigte, mit seinem Team aber dennoch zumindest einen Punkt in die alte oberbayerische Herzogsstadt mitnehmen will.

Für beide Mannschaften ist es ein äußerst wichtiges Spiel. Während sich der Verlierer mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen müsste, hätte der Gewinner einen Platz im Mittelfeld vorerst sicher. Druck lässt sich Demuth davon jedoch nicht machen. „Den lasse ich nicht aufkommen“, sagt der Trainer. „Die Jungs wissen, dass wir die drei Punkte hier behalten müssen, und dafür werden sie alles geben. Wir werden uns jedenfalls nicht von Burghausen das Spiel aufzwingen lassen, sondern ziehen unser Spiel durch.“

Ein Erfolg in diesem dürfte dann schließlich auch dem Selbstbewusstsein wieder einen kleinen Auftrieb geben, nachdem sich die Mannschaft nach dem Pokalspiel viel Kritik von allen Seiten anhören musste. Und gesteigertes Selbstbewusstsein ist vor allem auch vor den nächsten schweren Aufgaben vonnöten. Denn schon am kommenden Freitag wartet der Tabellenführer Kickers Offenbach auf die Nulldreier, bevor diese am Samstag der folgenden Woche den Vierten, Eintracht Braunschweig, zu Gast haben.

Aber vorher soll zu Hause gewonnen werden, und für diesen Fight braucht auch Rico Engler keine zusätzliche Motivation. Der 23-jährige Angreifer, der zum Saisonbeginn von Lok Leipzig an den Babelsberger Park wechselte, schoss in Brandenburg in der Nachspielzeit das erlösende 3:2. „Nach der Leistung im Pokal haben wir wohl etwas gutzumachen“, sagt der Angreifer. „Zuhause wollen und müssen wir gewinnen – Burghausen kann kommen.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz