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Grün, aber teurer. Ab Januar soll ein Kurzstreckenticket in Potsdam 1,40 Euro kosten. Auch andere Fahrkarten sollen teurer werden. Im Oktober wird bekannt gegeben, wie sehr die Preise steigen.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Bus- und Bahnfahren wird teurer

Ticketpreise in der Region sollen ab 2015 im Schnitt um 2,3 Prozent steigen – in Potsdam sind Kurzstreckenfahrten betroffen

Stand:

Die Potsdamer müssen sich erneut auf höhere Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Ab Anfang kommenden Jahres soll Bus- und Bahnfahren in der Region teurer werden. Darüber werde der Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) bei einer Sitzung am 9. Oktober entscheiden, sagte VBB-Sprecherin Elke Krokowski am gestrigen Donnerstag den PNN. Details wollte sie nicht nennen.

Vorschläge für neue Tarife gibt es bereits. So würden die Preise für ein Kurzstreckenticket voraussichtlich um 10 Cent auf 1,40 Euro erhöht, bestätigte der Chef des Potsdamer Verkehrsbetriebs (VIP), Martin Grießner, den PNN auf Anfrage. Zu solchen Details habe der VIP im VBB-Verbund ein Vorschlagsrecht.

In Medienberichten ist von einer durchschnittlichen Tariferhöhung im VBB-Gebiet um 2,3 Prozent die Rede. Wie viel teurer so zum Beispiel Wochen- oder Monatskarten für den Potsdamer Nahverkehr werden könnten, konnte Grießner den PNN am Rande einer Tagung nicht sagen. Die Pressestelle des kommunalen VIP war nicht besetzt, ohnehin steckt das Unternehmen mitten in den Vorbereitungen für sein anstehendes 20-jähriges Firmenjubiläum (siehe Kasten).

VBB-Sprecherin Krokowski sagte, erst in der besagten Aufsichtsratssitzung werde über konkrete Preise entschieden. Solche Preiserhöhungen seien nötig, weil auch der öffentliche Nahverkehr unter anderem mit stetig steigenden Energie- und Lohnkosten zu kämpfen habe. ViP-Geschäftsführer Grießner verwies zudem auf den von der Bundesregierung beschlossenen Mindestlohn von 8,50 Euro, der für das Unternehmen weitere Kosten bedeute – speziell für Wachmänner und Kontrolleure.

Zuletzt waren die Fahrpreise im Verbund zum 1. August 2013 um 2,8 Prozent gestiegen. Für die Potsdamer waren damals die Preise für Monats- und Jahreskarten um bis zu 19,60 Euro gestiegen. Einzel- und Wochentickets blieben dagegen konstant. Knapp 17 000 Potsdamer Pendler hatten zudem mehr Geld für Tickets nach Berlin und wieder zurück einplanen müssen. In Potsdam selbst werden nach ViP-Angaben täglich rund 80 000 Fahrgäste mit Bus und Bahn befördert werden.

Die Erhöhung zum Januar 2015 statt zum August 2014 soll wie berichtet auf den Wunsch der Brandenburger Landesregierung mit Blick auf die Landtagswahlen am 14. September zurückgehen. Bereits im Juni hatte VBB-Chefin Susanne Henckel Fahrpreiserhöhungen angekündigt. Seinen Etat in Höhe von 2,3 Milliarden Euro finanziert der VBB zu 54 Prozent aus Steuermitteln. 46 Prozent machen Fahrgeldeinnahmen aus

Im VBB-Aufsichtsrat sitzen Vertreter aus brandenburgischen Landkreisen und Städten, die gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg die Gesellschafter des VBB sind. Für Potsdam nimmt Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD) an den Sitzungen teil, für den Landkreis Potsdam-Mittelmark der Beigeordnete Christian Stein (CDU). Exner wollte sich nicht äußern: Als Aufsichtsratsmitglied sei er zum Stillschweigen verpflichtet.

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