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Landeshauptstadt: Café Herbst wird zur Bar

Heute öffnet die traditionsreiche Stätte in neuem Gewand

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Heute öffnet die traditionsreiche Stätte in neuem Gewand Mit der Tradition ist es so eine Sache. Manchmal ist sie das beste Aushängeschild, das man sich denken kann. In anderen Fällen sind die Zeiten dafür unwiederbringlich vorbei. Dem Café Herbst am Platz der Einheit brachte die Besinnung auf alte Zeiten offenbar kein Glück. Dabei hatte sich der Nachwende-Gastronom, der ganz auf das alte Erscheinungsbild des Wiener Cafés setzte, viel vorgenommen. Nach erfolgreichem Start zwang ihn jedoch Krankheit, wohl auch das falsche Konzept zur Aufgabe. Denn abends präsentierte sich kein goldener „Herbst“ am Platz der Einheit, sondern meist ein dunkler mit verschlossenen Türen. Nun bekommt dieser Ort eine neue Chance. Diesmal stand weder Wiener, noch deutsche Tradition Pate, es wird eher Italienisch-südländisch zugehen, im großen Ganzen aber international. Und mit einem open end für Nachtschwärmer. Aus dem Café Herbst wird die Frühstücks-, Tages- und Nachtbar „Da Vinci“. Heute 18 Uhr ist Eröffnung und der Chef Musa Yakut verspricht, dass man dort die Gäste bewirten wird, bis der Letzte die nötige Bettschwere hat. „Wir wollen der Treffpunkt aller Nachtschwärmer sein“, meint er und entrollt Ideen und Pläne, muss aber zwischendurch immer mal wieder telefonieren, weil noch so vieles zu erledigen ist, ehe die ersten Gäste kommen. Die Namensgleichheit mit dem Restaurant in der Dortustraße ist übrigens weder ein Zufall, noch ein Versehen. Musa Yakut ist auch dort der Chef und wird nun einiges von seiner Erfahrung ins neue Unternehmen investieren. Seit 1993 lebt er in Potsdam, begann mit einem Obst- und Gemüsehandel und übernahm 1996 das Leonardo in der Berliner Vorstadt. Aber was sind selbst berühmte Italiener ohne ihre Nachnamen – und so folgte das Da Vinci. Nun bekommt der geteilte Italiener auch noch eine Schwester. Fünf Monate hat Yakut gebraucht, um aus dem ehemaligen Café Herbst etwas völlig Neues zu machen. Die Räume wurden in fröhliche Farben getaucht. Gelb und Weiß dominieren im großen Raum, dazu ein grünes Farbband als Wandabschluss. Die Säulen blieben natürlich erhalten und tragen jetzt vergoldete Kapitelle. Ein kleiner Nebenraum ist ganz in Orange gehalten. Holzfußboden, indirekte Beleuchtung und als Prunkstück ein Bartresen, an dem Cocktails gemixt werden können, geben dem Ganzen die besondere Note. Ledermöbel, Ledersitzkissen und niedrige Tische vervollständigen die kuschlige Atmosphäre. 90 Plätze wird die Gaststätte haben, mit Barplätzen und Terrasse sogar 140. Auch die kleine Empore, auf der früher die Kaffeehausmusik spielte, ist im alten Stil renoviert. Doch die neuen Events werden heutigem Geschmack entsprechen. Es ist an Jazzabende, Filmmusik mit Schauspielerauftritten und ähnliches gedacht. Doch nicht nur auf abendliche Gäste wird sich Yakut einstellen, sondern auch auf Frühaufsteher. Schon morgens 8 Uhr will er öffnen und Frühstück mit Brunch bis in den Nachmittag hinein anbieten. Abends gibt es dann nur noch kalte Küche. Aber sicher wird manches noch ausprobiert und dem Gästegeschmack angepasst.fran

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