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Landeshauptstadt: Calvinisten auf der Burg Ziesar Ausstellung über die Reformierten in der Mark
Ziesar - Anlässlich des 500. Geburtstages des Reformators Johannes Calvin ist noch bis zum 28.
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Ziesar - Anlässlich des 500. Geburtstages des Reformators Johannes Calvin ist noch bis zum 28. März die Ausstellung „Johannes Calvin und die Reformierten in Mitteldeutschland“ auf der Burg Ziesar zu sehen. Sie wurde von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, vom Reformierten Kirchenkreis in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, von der Evangelischen Landeskirche Anhalts, vom Archiv und der Bibliothek der Kirchenprovinz Sachsen sowie vom Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e. V. erarbeitet.
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Schwerpunkte: Im ersten Teil geht es um das Leben und Wirken Calvins, vor allem in Genf, aber auch um die Ausbreitung des Calvinismus in der Schweiz, in Frankreich, den Niederlanden, in England und in Ungarn. Im zweiten Teil wird die Ausbreitung dieser protestantischen Glaubensrichtung in Mitteldeutschland (Anhalt, Thüringen, Sachsen und Brandenburg) nachgezeichnet.
Auch in Ziesar gab es eine Reformierte Gemeinde, die von 1691 bis 1830 die Burgkapelle als Gotteshaus nutzte. Die meisten Mitglieder dieser Gemeinde stammten aus dem Raum Zerbst, Dessau und Köthen.
Die Kurfürsten von Brandenburg, die selbst dem Calvinismus anhingen, unterstützten ihre Glaubensbrüder. Kurfürst Friedrich III. übertrug den Reformierten in Ziesar 1690 die Burgkapelle, in der am 13. Juli 1691 die erste calvinistische Predigt gehalten wurde. Ämter wie das des Bürgermeisters, des Amthauptmanns oder des Amtsschreibers besetzten in Ziesar häufig Calvinisten.
Die vom preußischen König propagierte Unionsbewegung Anfang des 19. Jahrhunderts führte dann zur schrittweisen Verschmelzung von lutherischen und reformierten Gemeinden. Die calvinistische Ablehnung jeglichen Bildschmucks in den Kirchen führte in Ziesar zur Übermalung der mittelalterlichen Wandmalereien in der Burgkapelle und damit – wenngleich ungewollt – zu ihrer Erhaltung und Wiederaneignung.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag täglich von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt kostet einen Euro, im Kombiticket mit der Dauerausstellung 5,50 Euro
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