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Landeshauptstadt: Camper müssen vom Ufer weichen

Streit zwischen Stadt und Betreiber wegen Uferweg und Dauercampern in Uferzone für beendet erklärt

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Streit zwischen Stadt und Betreiber wegen Uferweg und Dauercampern in Uferzone für beendet erklärt Wildpark - Der monatelang schwelende Streit zwischen der Stadt Potsdam und den Betreibern des Campingparks Sanssouci-Gaisberg im Wildpark ist beigelegt. Wie Oberbürgermeister Jann Jakobs auf Nachfrage erklärte, werde der Campingplatz künftig den bislang verschlossenen asphaltierten Uferweg für die Öffentlichkeit freigeben und den Dauercampern an der schilfbewachsenen Uferzone innerhalb der nächsten zehn Jahre neue Plätze zuweisen. Im Gegenzug soll der im Dezember 2006 endende Pachtvertrag für den Campingpark verlängert sowie dem Wunsch nach einem neuen Bootssteg nachgekommen werden. Bisher mussten Radfahrer und Spaziergänger vor dem Eingang des Campingparks den Uferweg verlassen und durch den Wald den Weg in Richtung Geltow nutzen. Dies sei ab kommendem Jahr vorbei, hieß es von Seiten der Stadt. Der Betreiber habe einem Kompromiss zugestimmt, dass in den warmen Monaten der Weg zwischen 8 und 22 Uhr und im Winter bis zum Eintritt der Dunkelheit für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werde. Zudem soll der Uferstreifen freigeräumt werden. Dauercamper dürften in diesem Bereich nicht mehr untergebracht werden, die Ansässigen hätten ein Jahrzehnt Zeit, sich eine neue Stelle zu suchen. Der Campingpark gehört einem Ranking zufolge zu den 32 besten Deutschlands. Durch Mietbäder, Wireless-Lan, Solarium und Frisör wachse die Besucherzahl laut Geschäftsführer Dieter Lübberding seit Jahren stetig. Momentan würden die Gäste – 20 Prozent derer kommen aus den Niederlanden, acht Prozent aus Dänemark – durchschnittlich 2,4 Tage auf dem Platz bleiben. Das liegt knapp unter dem Landesdurchschnitt, hieß es Ende vergangener Woche anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Verbandes der Campingwirtschaft im Land Brandenburg (VCB) im Steigenberger Hotel Potsdam. Denn Brandenburg ist ein Campingland: der Anteil des Campingtourismus“ an allen Übernachtungen in der Mark liegt bei rund sieben Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (4,4 Prozent). Laut Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) ist Camping daher eine der tragenden Säulen der Brandenburger Tourismuswirtschaft. Allein im vergangenen Jahr kamen 266 000 Campingtouristen nach Brandenburg. Insgesamt gibt es landesweit 177 Campingplätze mit rund 11 000 Stellplätzen. Das Wirtschaftsministerium hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben mit 23,2 Millionen Euro Projekte im Campingtourismus unterstützt. Damit wurden Investitionen von insgesamt 42,6 Millionen Euro angeschoben. jab

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