Sport: Carlson und Kanada
Bevor acht Potsdamerinnen zu Länderspielen nach Nordamerika fliegen, empfängt der FFC Turbine am Sonntag den Hamburger SV
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Bevor acht Potsdamerinnen zu Länderspielen nach Nordamerika fliegen, empfängt der FFC Turbine am Sonntag den Hamburger SV Britta Carlson und Kanada – dieses Frauenfußball-Kapitel endete im April dieses Jahres, ehe es begonnen hatte, denn Potsdams Abwehrspielerin erlitt – unmittelbar vor den beiden Heim-Länderspielen gegen die Nordamerikanerinnen – im UEFA-Cup-Halbfinalspiel beim SK Trondheim-Ørn einen Bänderriss, der ihre Länderspiel-Laufbahn zwischenzeitlich stoppte. Am kommenden Montag fliegt Welt- und Europameister Deutschland nun mit Carlson nach Kanada zu zwei Partien am 1. September in Vancouver und 4. September in Edmonton. „Ich freue mich schon riesig darauf“, sagt die 27-Jährige, die inzwischen 15 A-Länderspiele bestritt (zwei Tore). „Ich war noch nie in Kanada und hoffe, wir finden auch ein bisschen Zeit zum Umgucken. Vancouver am Wasser soll ja megaschön sein.“ Bevor es über den Atlantik geht, muss Carlson aber erst noch einmal in der Bundesliga kicken – am Sonntag daheim gegen ihren Ex-Verein, den Hamburger SV (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion). „Ein besonderes Spiel ist es für mich nicht mehr. In Hamburg hat sich vor dieser Saison ja auch einiges geändert. Der HSV hat einen anderen Trainer und ein anderes Konzept, das jetzt auf mehr Professionalität im Verein zielt“, erklärte Turbines älteste Bundesliga-Fußballerin. „Man trifft zwar mehrere alte Bekannte, aber ansonsten ist es für mich nur noch ein normales Punktspiel. Und das wollen wir natürlich gewinnen – aber einfach wird es nicht, denn der HSV ist keine schlechte Truppe.“ Die Nordlichter, die ebenso wie Turbine mit zwei Siegen – 2:0 in Rheine, 2:0 gegen Brauweiler Pulheim – in die Saison starteten, lotsten im Sommer mit Tanja Vreden und Katharina Grießemer zwei starke Münchner Bayern-Spielerinnen an die Küste, wo Achim Feifel Trainer-Nachfolger von Andrew Pfennig wurde. „Mit Tanja Vreden und Kathrin Patzke hat Hamburg zwei nicht zu unterschätzende Angreiferinnen. Uns steht jetzt ein offensiverer HSV gegenüber als bei unserem letzten 6:0-Heimsieg im März auf Schneeboden“, warnt auch Potsdams Chefcoach Bernd Schröder, der vor der Saison gern Hamburgs Abwehr- und U21-Nationalspielerin Aferdita Kameraj zu Turbine geholt hätte. „Leider hat das nicht geklappt, weil sie dort noch ihre Ausbildung macht.“ Schröder, der am Sonntag auf alle Spielerinnen zurückgreifen kann, fordert: „Wir müssen vor allem im Mittelfeld wie zuletzt in Essen spielen, denn der HSV hat hier seine besonderen Stärken.“ Er gehe davon aus, dass sich gerade auch seine acht für Kanada nominierten Nationalspielerinnen Nadine Angerer, Ariane Hingst, Britta Carlson, Inken Becher, Jennifer Zietz, Conny Pohlers, Anja Mittag und Petra Wimbersky voll einsetzen. „Ich hoffe, niemand von denen hebt am Sonntag deshalb die Beine.“ Britta Carlson will sich trotz ihrer schlechten Erfahrungen übermorgen nicht schonen. „Wir müssen von Anfang an ordentlich Tempo machen, dann haben wir unseren dritten Saisonsieg auch selbst in der Hand“, meint die Abwehrspielerin, die jetzt beim Turbine- Sponsor ZAA Ludwigsfelde als kaufmännische Mitarbeiterin tätig ist.
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