Landeshauptstadt: Carsharing für Nachbarn Die Initiativen StadtTeilAuto und Gartenpiraten gewinnen den Potsdamer Klimapreis
Carsharing ist eine umweltfreundliche Alternative zum Privatauto – aber braucht man dazu kommerzielle Anbieter? Nein, dachten sich die Initiatoren des Potsdamer Netzwerkes StadtTeilAuto, die untereinander ihre Fahrzeuge verleihen.
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Carsharing ist eine umweltfreundliche Alternative zum Privatauto – aber braucht man dazu kommerzielle Anbieter? Nein, dachten sich die Initiatoren des Potsdamer Netzwerkes StadtTeilAuto, die untereinander ihre Fahrzeuge verleihen. Für ihre Idee wurde die Initiative am Donnerstag bei der Verleihung des Potsdamer Klimapreises als eines von insgesamt sechs Projekten ausgezeichnet, die jeweils mit einem Preisgeld von 1000 Euro bedacht wurden. Verliehen wurde der Klimapreis in zwei Kategorien – Bürgerschaft und Schulen – an jeweils drei Preisträger.
Mit sieben Privat-Wägen hat StadtTeilAuto sogar mehr Fahrzeuge im Angebot als die zwei gewerblichen Carsharing-Unternehmen in Potsdam: Flinkster verfügt über fünf Autos, Green-Wheels über zwei. Um Konkurrenz geht es aber nicht: „Wir wollen die Potsdamer mit Carsharing vertraut machen und zeigen, welche Angebote es bereits vor Ort gibt“, sagt StadtTeilAuto-Gründer Joos van den Dool über das Ziel des Projekts.
Rund 125 Mitglieder hat das Netzwerk schon, die meisten davon in Potsdam-West. Über das Internet können die Teilnehmer sich die Portfolios der Autos ansehen und mit den Besitzern die „Leih-Gebühr“ vereinbaren.
Ausgezeichnet wurden auch die „Gartenpiraten“ vom Treffpunkt Freizeit für ihren Gemeinschaftsgarten auf dem Gelände des Jugendzentrums, wo Kinder ökologisch Gärtnern können. Dritter Bürgerschafts-Preisträger ist das „Repair Café im Kiez“ des Wissenschaftsladens Potsdam, in dem monatliche Bastelworkshops vom Kleinmöbelbau bis zur Instrumente-Werkstatt angeboten werden.
Für ihr Wetterprojekt in Kooperation mit Schülern aus dem polnischen Opole erhielt die Grundschule am Humboldtring den Klimapreis in der Kategorie Schulen: In Verbindung mit einem Schüleraustausch werten die Schüler beider Länder Niederschlagsmengen, Temperaturen und Fluss-Pegelstände aus.
Ebenfalls über eine Auszeichnung freuen konnte sich die Peter-Joseph Lenné-Gesamtschule für ihr ökologisches Praktikum, das die Schule bereits seit 1995 durchführt: In mehreren Gruppen beschäftigten sich die Schüler hier praktisch und theoretisch mit den Themen Wasser, CO2, Ernährung, Kleidung, Verkehr und Energie.
Der dritte Schul-Preis ist traditionell für das beste Plakat zum Thema Umwelt vorgesehen: Hier lagen die Schüler der Käthe-Kollwitz-Oberschule vorne, die ein dreidimensionales Klimaplakat entworfen hatten. Erik Wenk
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