zum Hauptinhalt

Von Jan Brunzlow: CDU hofft auf Einigkeit

Kreisverband entscheidet heute über Barbara Richstein / Grüne haben eigene Kandidatin in Hinterhand

Stand:

Das Angebot wird bunt: Nach SPD, Linke und CDU suchen auch Grüne und FDP einen eigenen Kandidaten für die Potsdamer Oberbürgermeisterwahl. Nachdem die Möglichkeit eines schwarz-gelb-grünen Kandidaten mit der heutigen Nominierung von Barbara Richstein seitens des CDU-Kreisvorstandes als gescheitert gilt, sondieren Bündnisgrüne und FDP weiter. Die Grünen hätten die Auswahl zwischen mehreren Frauen, die sich eine Kandidatur zutrauen und zur Verfügung stehen, sagte der Grünen-Kreisvorsitzende Jens Dörschel. Und auch Marcel Yon, Kreisvorsitzender der FDP, legte sich gestern nicht auf die Unterstützung seiner Partei für Richstein fest. Der Findungsprozess gehe weiter, so Yon.

Bei der Wahl am 19. September wollen bislang Jann Jakobs (SPD), Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke), wahrscheinlich Barbara Richstein (CDU) sowie Benjamin Bauer (Die Andere) antreten. Anfangs gab es Überlegungen innerhalb der Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW, Bündnisgrüne und FDP, einen gemeinsamen Kandidaten zu unterstützen – und zwar den Amtsinhaber. Ziel war es, den früheren Informellen Mitarbeiter der Staatssicherheit, Hans-Jürgen Scharfenberg, zu verhindern. Im Kooperationsvertrag der Parteien steht daher auch, dass bei einer Stichwahl ein gemeinsamer Kandidat unterstützt wird. Der Passus gilt als Scharfenberg-Verhinderungs-Klausel. Was passiert, wenn Jakobs gegen Richstein oder einen anderen Kandidaten als Scharfenberg in die Stichwahl kommt, ist darin allerdings nicht geregelt.

Heute Abend soll Barbara Richstein im Rahmen des CDU-Kreisvorstandes gekürt werden. Die Zustimmung gilt als sicher. „Das wird ein einstimmiges Ergebnis“, sagte ein Kreisvorstandsmitglied euphorisch im Vorfeld. Er sei positiv überrascht gewesen, als der Name öffentlich ins Spiel gebracht worden ist. Die frühere Justizministerin des Landes gilt aussichtsreiche Kandidatin im Kampf um das Oberbürgermeisteramt.

Richstein habe das Potenzial, auch außerhalb der CDU-Stammwählerschaft Stimmen zu sammeln, sagte Jens Dörschel gestern. Dörschel ist Kreisvorsitzender der Bündnisgrünen und erklärte, Richstein habe früher auch gerne mit schwarz- grün kokettiert. Das werde aber nicht reichen, um sie zu unterstützen. Die Stimmung in der Partei sei so, dass der Kreisvorstand sich mit den Mitgliedern in den nächsten Tagen auf eine Kandidatin einigen werde. Die Grünen-Landesvorsitzende Annalena Baerbock erklärte, sie unterstütze die Entscheidung des Kreisverbandes. Sie selbst stehe allerdings nicht zur Verfügung. Dabei galt sie beim Potsdamer Kreisverband anfangs als erste Wahl. Sie wolle sich als Landesvorsitzende um die Entwicklung der Grünen im ganzen Land kümmern, sagte Baerbock. jab

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })