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Landeshauptstadt: CDU kritisiert Pläne für Malteser-Ersatz

SPD und Linke noch unentschieden, den Treffpunkt Freizeit an das Bürgerhaus am Schlaatz zu koppeln

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Nauener Vorstadt - Die von der Stadtverwaltung vorschlagene Übernahme des Treffpunkts Freizeit durch die „Bürgerhaus am Schlaatz“ gGmbH stößt in der CDU auf Ablehnung. „Wir fordern eine Ausschreibung, die den innerstädtischen Anforderungen Rechnung trägt“, so der CDU-Stadtverordnete Hans-Wilhelm Dünn. Zugleich sei seine Partei der Ansicht, dass das Bürgerhaus für den Schlaatz eine wichtige Aufgabe mit viel Zeit und Engagement erfülle, so Dünn – doch Angebote nahe der Innenstadt sollten von einem Träger geschaffen werden, „der sich intensiv mit diesem Sozialraum auseinandersetzt und die örtlichen Gegebenheiten sinnvoll berücksichtigt“.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die Verwaltung den Treffpunkt an die mehrheitlich kommunal betriebene „Bürgerhaus am Schlaatz“ gGmbH koppeln will. Ob das geht, prüft gerade das Rechtsamt. Bis jetzt wird die Freizeitstätte am Neuen Garten von den Malteser Werken in Köln betrieben, sie wollen ihren Trägervertrag allerdings zum 31. März außerordentlich kündigen.

Skeptisch auf die Verwaltungspläne reagierte gestern auch Katherina Reiche. „Die Stadt scheint noch zu überlegen, ob eine öffentliche Ausschreibung notwendig sei – nach deutschem Vergaberecht ist das zwingend erforderlich“, sagte die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete. Gefunden werden müsse ein Betreiber, der ein vielfältiges Angebot sichern könne. Für sie bleibe daher auch der Rückzug der Malteser bedauerlich, so Reiche.

In dieser Woche hatten bereits die Potsdamer Bündnisgrünen neue Verhandlungen mit den Maltesern gefordert. Andernfalls sollte der Treffpunkt nur noch für einige feste Angebote vermietet werden, dazu sollten die Funktionsräume ein Management erhalten.

Auch an dieser Idee gibt es Kritik. „Das ist absurd“, sagte gestern Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Er sei an einem nahtlosen Übergang der Arbeit im Treffpunkt interessiert, um das Potenzial des Hauses „besser“ als unter den Maltesern nutzbar zu machen. Der Bürgerhaus-Vorschlag müsse deswegen „ernsthaft“ geprüft werden, so Scharfenberg. Auch SPD-Chef Mike Schubert gibt sich noch unentschieden, wie es nun weitergehen soll. Nur eins stehe für ihn fest: „Die Situation bietet die Chance, dass der Treffpunkt wieder ein lebendiges Kinder- und Jugendhaus wird.“Henri Kramer

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