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Bald soll der der Bürgerdialog zur Garnisonkirche starten, über die Gestalt wollen die CDU Potsdam und die Inititative Mitteschön aber nicht verhandeln.

© dpa

Wiederaufbau der Garnisonkirche: CDU und Mitteschön für originalen Turm

Am geplanten Bürgerdialog zur Garnisonkirche will die Bürgerinitiative Mitteschön gar nicht erst teilnehmen, wenn der originale Wiederaufbau infrage gestellt wird. Auch die CDU Potsdam übt Kritik.

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Potsdam - Im Streit um den Bürgerdialog zur Garnisonkirche haben die Potsdamer CDU und die Bürgerinitiative Mitteschön klargestellt, dass sie den originalgetreuen Wiederaufbau des Kirchturms als nicht verhandelbar ansehen. „Durch das bestehende Baurecht ist der Wiederaufbau des Turms rechtlich verbrieft“, teilte die CDU-Fraktion am Dienstag mit. Zudem gebe es einen entsprechenden Stadtverordnetenbeschluss. „Hier dürfen keine Abstriche gemacht werden.“ Die 1968 gesprengte Kirche stehe für den Widerstand gegen Gewaltherrschaft und sei ein kunsthistorisches Bauwerk von Bedeutung, das über 300 Jahre die Silhouette der Stadt geprägt habe, sagte Unionsfraktionschef Matthias Finken. Die Kirche sei daher ein wichtiger Baustein für einen Weg, an dessen Ende eine von markanten Bauten geprägte Innenstadt stehen solle.

Mitteschön: Die Garnisonkirche ist ein Anliegen nationaler Bedeutung

Auch die Initiative Mitteschön erklärt, außer der Baugenehmigung bedürfe es für den Turm keiner weiteren Legitimation. Mehr noch sei für die Initiative die originale Gestalt der Garnisonkirche „ein Muss“, so Mitteschön. Und weiter: „Sollte das infrage gestellt werden, werden wir uns an diesem Bürgerdialog nicht beteiligen.“ Der Wiederaufbau sei – in Anspielung auf eine Einschätzung der Bundesregierung – ein Anliegen von nationaler Bedeutung und könne nicht von städtischen Grabenkämpfen abhängig gemacht werden, so Mitteschön weiter.

Bei dem von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) initiierten Bürgerdialog soll in den kommenden Monaten ergebnisoffen die Zukunft des heftig umstrittenen Bauprojekts erörtert werden. Damit hat die Stadt erstmals den originalgetreuen Wiederaufbau infrage gestellt. Zunächst sind Gegner und Befürworter aufgerufen, sich auf die Themen der Verhandlungen zu verständigen. Neben der Wiederaufbaufrage soll es auch um die mögliche Nutzung der Kirche und die Gestaltung des Umfelds gehen. Die Kirchenkritiker hatten gefordert, bei dem Dialog müsse es auch um den Turm und seine Gestaltung gehen. Zudem hatten sie schon vor dem Dialog eine Bürgerbefragung zu dem Projekt gefordert – was vom Rathaus allerdings abgelehnt wird.

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