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Offener Kanal. Mit Volkmar Näders historischem Boot kam Jann Jakobs.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Chance für Stadtkanal

Stadt hofft auf Fördermittel für Kellertorbrücke

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Innenstadt - Für einen schnellen Wiederaufbau der Kellertorbrücke über den Stadtkanal gibt es Hoffnung. Der Kanalübergang an der Heiliggeiststraße soll in die Route des Europa-Radwegs 1 integriert werden, der vom französischen Boulogne-sur-Mer nach St. Petersburg in Russland führt. Derzeit liefen Gespräche mit dem brandenburgischen Wirtschaftsministerium und der Landesinvestitionsbank ILB, um eine EU-Förderung für den Aufbau der Brücke zu bekommen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Sonntag bei der Eröffnung des Kanalabschnitts zwischen Havel und Heiliggeiststraße den PNN.

Die Brücke kostet rund 600 000 Euro und war eigentlich Bestandteil des jetzt fertiggestellten Bauabschnitts. Doch dem Förderverein sei ein Sponsor abgesprungen, der das Bauwerk allein finanzieren wollte, sagte Vereinschef Siegfried Benn. Die Planung für den Wiederaufbau der Brücke ist fertig, die Kosten von 80 000 Euro hat Peter Dussmann gespendet, Gründer des weltweit tätigen Multidienstleisters, der Dussmann-Gruppe. Sollte die Stadt für die Brücke Fördermittel bekommen, könnte noch im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden. Unabhängig davon will Benn bereits mit dem Aushub des Kanalbetts auf der anderen Seite der Kellertorbrücke bis zur Berliner Straße beginnen.

Offiziell übergeben wurde gestern das erste geflutete Teilstück des Stadtkanals. Jakobs legte dort mit einem Boot an. Das Wasser wird über unterirdische Pumpen und über ein Auslaufbecken in das Kanalstück geleitet. Von der Mündung bis zum Auslaufbecken kann es jetzt mit Sportbooten befahren werden. Damit die neugierigen Wassersportler auch über das Großprojekt Stadtkanal informiert werden, will Benn noch in diesem Jahr ein großes Hinweisschild aufstellen lassen. Darauf soll auch um weitere Spenden für das Vorhaben geworben werden.

Albrecht Gülzow, beim Sanierungsträger für den Stadtkanal zuständig, hofft, auch die Freifläche zwischen der Südseite des Kanalstücks, Havel und der historischen Stadtmauer im nächsten Jahr gestalten zu können. Zunächst soll die Kaimauer befestigt werden, darüber hinaus soll eine öffentliche Grünanlage nebst Spielplatz entstehen. Spätestens 2013 sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden – wenn sich Geld auftreiben lässt. Nach wie vor sucht Gülzow auch einen Liebhaber, der das 1945 zerstörte und in den 50er Jahren abgerissene Wachgebäude am Kellertor wiederaufbaut. Das 1788 vermutlich von Andreas Krüger errichtete Gebäude diente früher als Zollhaus. Einige der Säulenreliefs aus Sandstein hat Gülzow im Schutt gefunden, der im Kanalbett lag. Denkbar sei, das Kellertorhaus als Wohnhaus oder als Café aufzubauen, sagte Gülzow. pee

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