ATLAS: Chance vertan
Dass die Stadtwerke mit verkeimtem Trinkwasser in Babelsberg zu kämpfen hatten und deswegen Potsdamer in 3700 Haushalten gezwungen waren, zwei Wochen lang ihr Wasser abzukochen – so etwas kann passieren, auch wenn es das nicht sollte. Schließlich haben die Stadtwerke das Problem, verursacht durch Tierkadaver in einem Wassertank, wieder in den Griff bekommen.
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Dass die Stadtwerke mit verkeimtem Trinkwasser in Babelsberg zu kämpfen hatten und deswegen Potsdamer in 3700 Haushalten gezwungen waren, zwei Wochen lang ihr Wasser abzukochen – so etwas kann passieren, auch wenn es das nicht sollte. Schließlich haben die Stadtwerke das Problem, verursacht durch Tierkadaver in einem Wassertank, wieder in den Griff bekommen. Das war gut. Weniger verständlich ist jedoch der Umgang mit seinen Kunden, den der kommunale Monopolist in Sachen Wasser nun an den Tag legt. Einzig sein Wasser-Informationsmobil hat der Konzern nach Babelsberg geschickt, als das Problem behoben war. Dabei wäre doch eine Geste des guten Willens – und sei es ein Geschenkpaket mit Brausepulver und löslichem Tee – nur recht und billig gewesen für die Umstände, die das verkeimte Wasser gerade Familien mit Kindern tagelang gemacht hat. So haben die Stadtwerke, die ihren Marketing-Etat gern mit opulenten Kundenfesten strapazieren, eine Chance verpasst, für Kundenbindung und positive Schlagzeilen zu sorgen. Denn zu einer Geste – welcher Art auch immer – mussten sie jetzt erst von den Stadtverordneten gezwungen werden.
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