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Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels: Charlotte Mecklenburg ist Potsdams beste Vorleserin

Die besten Vorleser von verschiedenen Potsdamer Schulen traten beim Vorlesewettbewerb gegeneinander an. Die elfjährige Charlotte Mecklenburg hat sich durchgesetzt.

Von Sarah Kugler

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Potsdam - Selbstsicher blickt Charlotte Mecklenburg in die Publikumsreihen, dann auf die vor ihr liegenden Buchseiten – und beginnt zu lesen. Ihre Stimme klingt sicher, die Pausen sind richtig gesetzt, fließend lässt sie den Text lebendig werden – und überzeugt damit die Jury. Denn die Elfjährige ist eine von 20 Sechstklässlerinnen, die am gestrigen Donnerstag am diesjährigen Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels e.V. in der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek (SLB) teilnahmen. Die besten Vorleser der verschiedenen Potsdamer Schulen traten dabei gegeneinander um den Titel des besten Vorlesers der Stadt an.

Von "Herr der Ringe" bis "Herr der Diebe"

Drei Minuten hat dabei jeder Teilnehmer Zeit, um aus seinem selbst gewählten Buch zu lesen, anschließend muss noch ein Abschnitt aus einem nicht vorher geübten Text vorgetragen werden. Die Gruppe ist gut durchmischt, Jungen und Mädchen nehmen daran teil, und die Buchauswahl reicht von großen Klassikern wie „Moby Dick“ oder „Herr der Ringe“ über bekannte Jugendbücher wie Cornelia Funkes „Herr der Diebe“ bis hin zu moderneren Romanen wie „Warrior Cats“. Charlotte hat eine Stelle aus dem Buch „Paddington Bär“ gewählt. Als Kind sei ihr immer daraus vorgelesen worden und die eine Stelle, in der Paddington sich das Gesicht mit Sahne beschmiert, finde sie besonders lustig, sagt sie am Donnerstag. Genauso bringt sie dem Publikum den Text auch nahe: eben wie einen alten Freund, der sie schon lange begleitet und auch die Zuhörer zum Schmunzeln bringt. „Sie hat uns absolut mit ihrer selbstsicheren und flüssigen Art zu lesen beeindruckt“, so Juryvorsitzende Denise Rudolph, die bis zum Donnerstag ein studentisches Praktikum in der SLB absolvierte. „Auch den spontan gelesenen Text hat sie sofort erfasst und entsprechend interpretiert.“

Dabei hat die Schülerin des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder sich gar nicht so intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet. Drei Mal hat sie ihre Textstelle zu Hause laut gelesen, das musste reichen. Mit dem Sieg habe sie überhaupt nicht gerechnet, wie sie sagte, freue sich aber total auf den Landeswettbewerb im April, der in Wittstock stattfindet. Bis dahin wird sie weiter viel lesen, eines ihrer Lieblingsbücher sei „Silber“, ein Fantasy-Jugendbuch der Autorin Kerstin Gier. Festgelegt auf fantastische Geschichten ist Charlotte allerdings nicht, sie probiert fast alles aus. „Ich bin ein Vielleser“, sagt sie und lacht. Auf die beiden Bücher, die sie beim Vorlesewettbewerb gewonnen hat, ist sie ebenfalls schon gespannt, allerdings steckt sie in ihrer Freizeit nicht nur in Wörterwelten fest, sondern spielt auch Hockey und musiziert auf dem Klavier. 

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