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Landeshauptstadt: Chill out fürchtet um Existenz: Mitarbeiter bereits gekündigt

Von der geplanten Neugliederung der Suchtberatung und -prävention in der Stadt Potsdam ist auch der Verein Chill out e.V.

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Von der geplanten Neugliederung der Suchtberatung und -prävention in der Stadt Potsdam ist auch der Verein Chill out e.V. betroffen. In der kommenden Woche bekomme eine Mitarbeiterin ihre Kündigung und auch der Mietvertrag für die Kontakt- und Beratungsstelle in der Feuerbachstraße müsse gekündigt werden, sagte Leiter Frank Prinz-Schubert. Der Hintergrund: Weil die Landesmittel für die Suchtberatung drastisch gekürzt wurden, hat sich die Stadtverwaltung entschieden, den Vertrag mit der Sucht GbR, bestehend aus AWO und Diakonischem Werk, zu kündigen und die Aufgaben neu auszuschreiben. Chill out e.V. habe sich zwar an der Ausschreibung beteiligt, „doch bekommen wir den Zuschlag nicht, gibt es Chill out nicht mehr“, so Prinz-Schubert. Dann stünde für die Kontakt- und Beratungsstelle und die Präventionsarbeit des Vereins, der die akzeptierende Drogenarbeit fördert, kein Geld mehr zur Verfügung. Bisher werden laut Prinz-Schubert die drei Personalstellen, besetzt mit vier Mitarbeitern, von Stadt und Land mit insgesamt 95 000 Euro pro Jahr gefördert. Prinz-Schubert kündigte massiven Protest aller Suchtberatungs- und -präventionsstellen der Stadt gegen die Neuausschreibung an. Sie sieht zunächst nur zwei statt bisher fünf Mitarbeiter im Bereich Suchtberatung und 1,5 Personalstellen für die Suchtprävention vor. „Das ist unverantwortlich, nicht bedarfsgerecht“, sagte Prinz-Schubert. Er forderte, zunächst ein Konzept für die Suchtberatung in Potsdam zu erstellen – dies haben die Stadtverordneten auf Antrag der PDS auch beschlossen – bevor die Neuausschreibung tatsächlich gestartet wird. „Erst die Ausschreibung und dann das Konzept, das würde gegen jeden Planungsgrundsatz verstoßen. Und hinterher brauchen wir sowieso kein Konzept mehr.“ Bisher ist nur der Aufruf zur Ausschreibung erfolgt, bis 2. Oktober sollen Interessenten ihre Bewerbungen einreichen. S. Schicketanz

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