Landeshauptstadt: Chim Chim Cheree
„Buntspechte“ spielen Disneys „Mary Poppins“
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Mary Poppins ohne Auftritt am schwebenden Regenschirm? Unmöglich. Das sehen auch die Initiatoren und kleinen Akteure des Kindermusiktheaters „Buntspecht“ so. Ihr neues Stück, traditionell zu Weihnachten im großen Saal des Treffpunkts Freizeit aufgeführt, ist eine bearbeitete Theaterfassung des Disney- Musicals „Mary Poppins“, das seit den 60ern Generationen von Kindern und Eltern begeistert, und das nicht nur in den USA, dem Heimatland aller Happy Ends.
Die Kinder der Theatergruppe hätten, so Leiterin Margitta Burghardt, das Stück selbst vorgeschlagen. Im Vorfeld der Proben wurde der Film angeschaut. Die russischen Kinder, und in der Gruppe gibt es einige Migrationskinder, sahen die Geschichte über das selbstbewusste Kindermädchen in ihrer Muttersprache. Seit Wochen wird nun intensiv geprobt, die Herbstferien wurden gar für ein Proben-Camp genutzt. In zwei Besetzungen spielen, singen und tanzen die etwa 70 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Autor Thomas Knabe, mit dem die „Buntspechte“ seit Langem zusammen arbeiten, hat Ideen der Kinder mit in das Stück eingearbeitet. Die Choreografie stammt von Lukas Simon und Julia Leinweber, die sich ebenfalls um die tänzerische Einstudierung kümmern. Die ersten Lieder, komponiert und arrangiert von Peter Eichstädt, klingen schon ganz ordentlich. „Es gibt viele neue Songs, allerdings wurden auch einige Ohrwürmer der Originalfassung beibehalten“, sagte Burghardt. So wird der Schornsteinfeger Albert zu „Chim Chim Cheree“ tanzen, „eine Prise Zucker“ den Kindern das Aufräumen versüßen, das berühmte „Superkalifragilistischexpialigetisch“, wie es von Burghardt eingedeutscht wurde, für akustische Verwirrung sorgen. Die Kinder hätten so lange begeistert geübt, bis der Zungenbrecher fehlerfrei klappte.
Probleme bereitet dem Theaterteam etwas ganz anderes. Für die Flugszenen im Stück, wenn die neue Nanny vom Wolkenhimmel schwebt oder der lustige Onkel Albert mit den Kindern Michael und Jane in seiner Stube vor lauter Lachen zur Decke fliegt, fehlt noch die entsprechende Ausrüstung. „Wir brauchen spezielle Flughosen und Seile“, sagten Burghardt und Fördervereinsvorsitzender Tilo Wünsche. Die Vorrichtung zum Befestigen der Seile sei teils noch vom Stück des letzten Jahres, als Peter Pan umherflog, vorhanden. Ein noch größerer Posten, den es zu finanzieren gilt, seien die 20 Headsets der Kinder. „Wir können kaufen oder ausleihen,“ so Burghardt, „es wäre natürlich besser, wenn die hohe Ausleihgebühr, immerhin etwa 3000 Euro, gleich in dauerhaftes Equipment investiert würde. 14 000 Euro sind bereits vorhanden, das Mindestangebot einer Firma liegt bei 20 000 Euro. Allerdings drängt die Zeit, am 4. Dezember hat das Stück Premiere. 16 Aufführungen soll es in der Vorweihnachtszeit geben. Steffi Pyanoe
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