Landeshauptstadt: Computern im Club des SternZeichens Ein Paket von der Bundesministerin
Der Antrieb war Langeweile. Die beiden Frührentner Hans-Peter Weichelt und Andreas Henschler hatten vor zwei, drei Jahren Computerschrott wieder zu funktionstüchtigen Rechnern zusammengebastelt.
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Der Antrieb war Langeweile. Die beiden Frührentner Hans-Peter Weichelt und Andreas Henschler hatten vor zwei, drei Jahren Computerschrott wieder zu funktionstüchtigen Rechnern zusammengebastelt. Als das auch nicht mehr so richtig viel Spaß machte, luden sie alle Wissbegierigen an ihre Wirkungsstätte ins Bürgerhaus „Stern-Zeichen“ ein, sich mit ihren Fragen rund um den PC an sie zu wenden. „Wir waren erstaunt, dass so viele kamen“, erinnert sich Weichelt.
Inzwischen ist aus den losen Treffen ein Computer-Club geworden, dessen rund 20 Stammmitglieder sich immer donnerstags um 10 Uhr in der Galileistraße 37-39 treffen. Hier werde vor allem gefachsimpelt. Es hätten sich kleine Grüppchen gebildet: Die einen benutzten den Personal-Computer zum Beispiel für den Videoschnitt, die anderen um Musik herunterzuladen.
Die älteste Teilnehmerin im Club sei 80 Jahre alt, staunt Andreas Frank, Leiter des Bürgerhauses in Trägerschaft des Demokratischen Frauenbundes e.V. Es gehöre Mut dazu, sich in diesem Alter noch an den Computer heranzuwagen, findet Club-Gründer Henschler. Viele Interessenten kämen auch zu ihrer Reihe „Keine Angst vorm Computer“ oder „Surfen im Internet“, „weil wir so langsam sind“, lacht Weichelt. Besonders die älteren Computer-Benutzer bräuchten jemanden, der alles in Zeitlupe erkläre. „Sonst kommen die nicht mit“, sagt Henschler. Für ihr Engagement dankte dem Club auch schon das Bundesfamilienministerium. Zu Weihnachten erhielten sie eine E-Mail, unterschrieben von Ursula von der Leyen. Außerdem nutzt der Computerclub am Stern die seit neuestem vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V ins Internet gestellte Plattform. „Danach sind wir die einzigen im Land Brandenburg, die sich an dem Programm Online-Jahr 50plus unter Schirmherrschaft der Familienministerin beteiligen“, erklärt Bürgerhaus-Leiter Frank.
Die Seite www.50plus-ans-netz.de mache zum einen Werbung für die bundesweiten Angebote für Senioren, sei aber gleichzeitig Kommunikationsmittel, sagt Frank. Außerdem erwarteten Weichelt, Henschler und Frank in diesen Tagen ein Paket aus Bielefeld, wo das Kompetenzzentrum seinen Sitz hat. Darin enthalten sei eine Menge Schulungsmaterial, mit dem man ältere Menschen fit fürs Internet macht. „Lernwillige haben wir genug“, sagt Weichelt. Was der Club aber dringend bräuchte, seien Computerfachleute oder -hobbyisten, die bereit seien, unentgeltlich ihr Wissen weiter zu geben. Die beiden Frührentnern, die gerne helfen, machen auch den Eindruck, als sehnten sie sich manchmal zurück nach ein bisschen Langeweile NIK
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